Aktualisiert am: 31.12.2023
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Ich will auch! Womit fange ich an?
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Der faule Gärtner

Genau das bin ich. Faul. Bequem. Anspruchsvoll. Und dazu möchte ich auch noch leckere Sachen ernten. Achnee - Essen, nicht ernten, denn Ernten wäre ja Arbeit. Denn selbstgeerntet aus eigenem Anbau bedeutet ohne Zusatzstoffe (Bio-Qualität) und ist zudem auch preiswerter und schmeckt zumindest gefühlt besser.
Mein Sohn ist noch doller. Er hat halt vom Besten gelernt und das Geschäft perfektioniert. Im Thema Faulheit ist er auf Weltmeisterniveau und würde bei Olympia gewinnen, wenn er nicht so faul wäre. Da findet sich sicherlich der ein oder andere von Euch wieder.
Mit möglichst wenig Aufwand viel erreichen, das ist also unser Ziel. Wenn eine Kultur nichts wird, ist es (fast) egal... Solange wir dafür kaum Zeit und Geld investiert haben. Glücklicherweise haben wir genug Fläche (also zumindest mehr als wir bewirtschaften können/wollen), so dass wir hier nicht all zu sehr drauf achten müssen. Wir können also einfach Sachen ausprobieren, wachsen lassen und hoffen dass es gut wird.
Auf der anderen Seite ist man natürlich auch froh und stolz, wenn dann der eigene Garten doch etwas (essbares) produziert. Und um so erfreulicher wenn man dafür eigentlich gar nichts ausser der Ernte geleistet hat und möglichst wenig Geld investiert hat.
Kein Geld und keine Zeit zu investieren, oder möglichst wenig, ist sowieso immer der Anspruch. Das kann sicher jeder nachvollziehen. Wir sind halt keine reichen Experten, rechnen jederzeit mit einem Fehlschlag, also ist erst einmal jeder ausgegebene Euro verloren und jede Stunde Arbeit unnötig verschwendete Lebenszeit. Klar ist das Ganze noch Hobby und man könnte sagen "das ist doch Freizeitvergnügen"... Aber an manchem Tag kann man sich auch besseres vorstellen als mit laufender Nase im kalten Regen zu stehen und im Dreck (Entschuldigung, in der Erde) zu graben und sich den Rücken buckelig zu schuften. Bei so mancher Frucht ist dies aber nötig, um Erfolge zu erzielen. Diese Frucht ist dann leider nichts für mich. Ich habe es ohnehin schon im Rücken, da muss ich mich nicht anstrengen, um noch mehr Kreuzschmerzen zu bekommen.
Gerne experimentiere ich aber auch mit irgendwelchen Dingen, bei denen ich Essbares selber produzieren kann. So wäre ein Traum von mir auch eigene Hühner zu halten. Leider wird dies in absehbarer Zeit nichts werden. Wir haben zwar eine Obstwiese auf der Hühner laufen könnten, diese ist allerdings 5 km vom Haus weg und nicht umzäunt. Dort könnte ich die Tiere nur dauerhaft in einem Stall halten, und das will ich den Tieren nicht antun. Wenn dann Eier von glücklichen, freilaufenden Tieren. Bei uns am Haus haben wir leider nicht ganz so viel Platz. Ich versuche noch meine Schwiegereltern davon zu überzeugen, dass sie sich noch um Hühner kümmern. Dort hätten wir genügend Platz und Möglichkeiten. Aber Schwiegerpapa hat ja genug mit seinem Schützenverein und den Treckerfreunden zu tun.
Bei der Sortenwahl greifen wir beim Selbermachen gerne zu ausgefallenen Sachen. Die Arbeit ist die gleiche, aber wenn dann möchte ich gerne Eye-Catcher oder Sorten haben, die es nicht unbedingt so im Supermarkt zu kaufen gibt. So haben wir bereits blau- und rotfleischige Kartoffeln gezogen (sehr lecker und den farbigen Knollen wird eine krebsvorbeugende Wirkung nachgesagt), haben Weintrauben mit gleichzeitig roten, grünen und gelben Trauben (Sorte Bellarosso, leider nicht auch noch kernlos) die auf dem Tisch ganz anders wirken, oder auch die Birnensorte "Schweizer Hose", welche aussieht als hätte hier jemand seinen Aquarellkasten ausgepackt (sowohl die Früchte als auch die jungen Äste sind gestreift, siehe Bild unten).

Honigbienen

Zudem haben wir seit 2022 auch wieder Bienen. Leider starteten wir 2022 mit 7 kleinen Ablegern (Jungvölkern), von denen 6 nicht durch den Winter kamen oder vorher schon zusamenbrachen. Auch Mäuseschaden durch "nimm jetzt den Mäuseschutz ab!" war dabei... Also starteten wir ins Jahr 2023 mit nur 1 Volk... Im Laufe des Jahres fiengen wir einige Schwärme ein. Im Herbst wurden die Völker mit Ameisensäure oder Oxalsäure gegen die Varroa-Milbe behandelt. Zudem bekamen wir von einer Bekannten noch 2 Völker, welche von ihr behandelt waren. Denoch sind von 9 Völkern noch vor Sylvester 5 zusammengebrochen, und die restlichen sehen in der Sylvesternacht ebenfalls nicht gut aus. An der Art der Behandlung kann es nicht liegen, da ja unterschiedliche Behandlungen und auch unterschiedliche Imker am Werk waren. Ich vermute eine Art Vergiftung. Schon wieder ein Zittern, ob wir das nächste Jahr noch Bienen halten. Wir haben aktuell Platz (Beuten) für knapp 20 (Jung-)Völker, den Platz wollen wir komplett ausschöpfen. Die Seuchenkasse kommt uns hier entgegen, der Mindestbeitrag für 2023 liegt bei 10€ für bis zu 20 Völker. Ihr könnt Euch gerne schon anmelden wenn Ihr Honig von uns wollt, es gibt dann regelmässige Updates wie weit unsere Honigproduktion ist. Allerdings wird es auch 2024 noch nicht viel Honig geben, da uns ja anscheinend die Völker wegbrechen.

Upcycling

Müllvermeidung ist eine gute Idee. Dennoch anfallenden Müll dann aber zunächst sinnvoll weiter zu verwenden statt direkt wegzuwerfen macht doppelt Sinn, man muss kein Geld ausgeben für neue Dinge, die man mit Sachen ersetzen kann, die man eh hat und sogar wegschmeissen würde, und zudem quillt die Mülltonne nicht über.

Anzuchtschalen

Wir säen unsere Pflanzen zur Voranzucht in Plastik-Schalen in denen häufig Pilze etc. verkauft werden. So verwenden wir den anfallenden Plasikmüll einigermassen sinnvoll weiter und werfen nicht direkt alles weg. Natürlich wäre es uns am Liebsten, wenn wir alles selber anbauen könnten und gar keinen (Plastik-)Müll produzieren würden, aber das schaffen wir leider (noch) nicht. Wir arbeiten dran.
Handelt es sich um durchsichtige Schalen, kann man auch eine zweite umgedreht drüber stülpen, für den Mini-Treibhaus Effekt. (Siehe auch bei den
Flaschen/Minitreibhaus)

Minitreibhaus aus Plastikflaschen

Wir haben von klaren Plastik-Flaschen (die ohne Pfand) die untere Hälfte abgeschnitten. Umgedreht passen die Böden wunderbar auf Blumentöpfchen. Darunter entsteht ein feucht-warmes Klima, wie in einem Mini-Treibhaus. Perfekt für viele aus Samen gezogenen Pflanzen!
Natürlich geht dies auch mit klaren Schälchen von z.B. Erdbeeren oder Pilzen, die benutzen wir aber oft als Blumentopf-Ersatz (
Anzuchtschalen).

Anzuchttopf Pappe/Papier

Diese Torf-Töpfchen kennen die meisten Gärtner. Die basteln wir nach: Einfach eine leere Klorolle nehmen (oder das Innenleben einer Küchenrolle etwas klein schneiden), eine Seite zuknicken und fertig. Diese Papp-Töpfchen kann man einfach mit einbuddeln und die Wurzeln wachsen dann durch. Empfindliche Pflanzen bekommen dadurch keinen Umtopf-Schock. (Manche Pflanzen mögen es nicht ausgesetzt zu werden, z.B. ist mir dies beim Mais aufgefallen). Unterstützend kann man unten das zugefaltete Ende öffnen, damit dort die Wurzeln einfacher durchstossen können.

Ich will auch! Womit fange ich an?

Radieschen aussäen (im Frühjahr und Herbst) und Knoblauch, den man nicht aufgebraucht hat, in die Erde stecken (im September/Oktober/November/März). Kräuter besorgen: Rosmarin, Schnittlauch, Minze, Petersilie, Liebstöckel. Natürlich nur wenn Ihr das mögt. Wichtige Regel ist nichts machen, was man nicht auch verbrauchen kann/will! Viele Kräuterpflanzen gibt es auch für wenig Geld im Supermarkt, da muss man nicht selber die Pflanzen aus Samen ziehen. Kostet meist nicht mehr und man spart sich die Zeit und den Aufwand des Aufziehens. Dann könnt Ihr im Frühjahr z.B. Tomaten aussäen oder Kürbisse. Zucchini sind auch sehr ergiebig, 1-2 Pflanzen reichen völlig aus um die ganze Familie zu versorgen. Paprika und Chili finde ich sehr einfach, diese brauchen allerdings Zeit (also spätestens Anfang März vorziehen, lieber bereits Ende Februar, dann aber mit Pflanzenlicht, da es zu dieser Jahreszeit wohl zu dunkel ist). Bisher hatte ich die Paprika immer zu spät ausgesät so dass die Paprikafrüchte nie ausreifen konnten, auch wenn ich beereits 2 Jahre schöne Fruchtansätze hatte. Es fehlte immer mindestens ein warmer Monat. Die Chilis sind aber zumindest schon schön scharf, wenn auch nicht richtig rot sondern nur "rosa" geworden. Nächstes Jahr ein Versuch mit Anzuchtlicht, die LED-Beleuchtung dafür haben wir bereits angeschafft. Mais ist sicher auch interessant, hier hatte ich bisher aber nur wenig Erfolg. Ich hatte aus 10 Samen letztlich 2 Kolben die ich ein Jahr später als Saatgut nutzen wollte, die sind aber nicht angegangen. Das Jahr danach sind die Jungpflanzen den Schnecken zum Opfer gefallen, es sind dennoch 2 Kolben ausgereift, aber ob diese als Saatgut funktionieren, werden wir erst nächstes Jahr sehen. Ärgerlicherweise hatte ich hier schön bunten Mais gesät, aber der größere von meinen zwei geernteten Kolben hat nur gelbe Körner. Vermutlich falsche Bestäubung. Gurken, sowohl Schlangen- als auch Einlegegurken sind sehr lecker aus dem eigenen Garten und funktionieren recht einfach bei uns (sind bei uns nur nicht so ergiebig gewesen, also mehr Pflanzen anbauen).

(Obst-)Bäume

Wenn Obstbäume erst einmal etabliert sind, braucht man sich nicht groß um diese zu kümmern. Das ist genau unser Ding! Nichts tun ausser sich über die Ernte-Arbeit zu beschweren und überlegen, was man mit den erwirtschafteten Früchten macht. Letzteres ist gar nicht ein so zu vernachlässigendes Problem: wir haben alleine 10 Apfelbäume. Wenn diese alle zur gleichen Zeit geerntet werden wollen, ist dies schon einiges an Arbeit und auch das Verarbeiten der Früchte stellt einige Arbeit in Aussicht.

Bäume haben allerdings noch ein weiteres Problem: Es dauert teilweise 10 Jahre und mehr, bis endlich geerntet werden kann! Natürlich kann man in einer Baumschule grössere Exemplare kaufen, aber das widerspricht ja schon irgendwie unserem Anspruch, möglichst wenig Geld auszugeben. Es gilt hier also erst recht der alte Gärtnerspruch: "Der beste Moment einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren. Der zweitbeste ist jetzt." Auch wenn Ihr augenblicklich noch keinen Garten habt oder in absehbarer Zeit umziehen wollt (und dann keine großen Bäume mit umziehen könnt) macht es dennoch Sinn, zumindest kleine Bäumchen jetzt vorzuziehen. Diese können zunächst in größeren Töpfen angezogen und dann später in den eigenen Garten gepflanzt werden. So haben die Bäumchen dann schon das eine oder andere Jahr hinter sich und brauchen hoffentlich nicht mehr ganz so lange, bis dann die ersten Früchte geerntet werden können.
Zugegeben, wir haben 2010/2011 etliche Bäume (Halbstämme) gepflanzt. Und ja, es waren Pflanzen aus der Baumschule, wir haben also einiges an Geld ausgegeben. Diese tragen auch schon reichlich Äpfel und Birnen. Aber wir wollen gerne mehr. Je weniger wir letztlich kaufen müssen, desto besser. So wissen wir ganz genau wo es her kommt und wir bekommen garantierte Bio-Qualität (wir sind viel zu bequem um irgendetwas anzustellen, das als nicht-Bio zu bewerten wäre).

Über Hochstämme, Halbstämme und Buschbäume

Das ist die Wuchshöhe bzw. Größe der Bäume. Buschbäume werden nicht so alt (ca 20-40 Jahre), werden nicht so groß aber tragen recht früh und brauchen auch nicht so viel Platz, weil sie halt nicht so groß werden. Daher können hier schon Abstände von 3-4 Metern zwischen den Baumstämmen reichen. Halbstämme sind grössere Bäume, haben mehr Ertrag, werden älter (80-150 Jahre, auch abhängig was für eine Frucht), brauchen aber auch ein paar Jahre mehr bis sie endlich überhaupt Früchte tragen. Natürlich müssen die Abstände zwischen den Stämmen von grösseren Bäumen auch grösser sein; wir haben bei unseren Halbstämmen 7-8 Meter Pflanzabstand zwischen den Stämmen eingehalten. Hochstämme sind noch etwas größer, man kann sagen die Äste befinden sich einfach etwas höher am Stamm. Ein Halbstamm kann mit dem richtigen Schnitt und ein wenig Geduld zum Hochstamm wachsen.
Die Unterlage (also das Wurzelstück) bestimmt, ob es ein Buschbaum wird. Die Sorte des Fruchtholzes (die veredelte Sorte) bestimmt, welche Früchte (Fruchtsorte) wachsen werden.

Na was denn nun? Buschbaum oder Halbstamm?

Immer wieder Bäume ansetzen weil sie eingehen ist nicht unser Ding, dazu sind wir zu faul. Zudem haben Buschbäume neben dieser Kurzlebigkeit auch das Problem, zumeist lebenslang eine Stütze zu brauchen (auch die Wurzeln wachsen halt schwächer und halten nicht richtig). Gammelt diese Stütze weg, muss man sie ersetzen. Das ist unnötige Arbeit, der Baum sollte doch irgendwann festgewachsen sein und von alleine im Boden halten. Wir haben (versehentlich) zwei Birnen-Buschbäume gepflanzt. Hier wird das Problem sehr deutlich. Diese Bäume wurzeln weniger stark, bräuchten lebenslang eine Stütze und stehen bei uns mittlerweile schräg in der Erde (weil halt die Pflanz-Stütze mittlerweile nicht mehr ist, sprich: weggegammelt ist). Irgendwann werden sie bei uns sicher umkippen. Zudem haben wir öfter gelesen, das Früchte von Buschbäumen seifig schmecken. Wenn wir schon die "Arbeit" haben, und wenn es auch nur beim Einpflanzen ist, soll es auch schmecken. Zudem haben wir ja auch den nötigen Platz. Daher kommen für uns bei gekauften Bäumen nur Halbstämme in Frage (abgesehen von den Fehlkäufen und Aprikosen, wo wir nur Buschbäume bekommen haben).

Bäume selber säen

Auch Bäume wachsen aus Samen. Wenn man an diese Samen günstig kommt, sind wir unserem Ziel, für wenig Geld viel Essen selber zu produzieren, ein gutes Stück näher. Zwar dauert es bis zur Ernte einige Zeit, aber darum heisst es jetzt anfangen und nicht morgen. Bei den einzelnen Baumsorten steht dabei, was wir im Bezug "Aufzucht aus Samen" gemacht haben (wenn wir es bereits gemacht haben) und wie lange es wohl dauert, bis man ernten kann.
Wichtig ist teilweise nach unserem Wissen, dass man die Kerne tatsächlich im Garten oder Balkon hat und nicht auf der Fensterbank im Haus austreiben lassen will. Viele Kerne benötigen Frost oder zumindest Kälte, damit die Keimstarre aufgelöst wird und der Samen sich zu einem Bäumchen entwickelt. Zwar wird bei einigen Blogs und Videos gezeigt, wie die Keimstarre im Kühlschrank gebrochen werden kann, aber das ist schon wieder unnötiger Aufwand wie ich finde. Bei der Baumanzucht aus Samen ist auf jeden Fall Geduld gefragt.
Natürlich kann man auch Bäume aus der Baumschule kaufen. Diese kosten aber meist ab 20€ aufwärts, und man sagt man muss mit ca. 10% Ausfall auch von der Baumschulware rechnen. Bei uns kommt das in etwa hin. Obwohl ich mit der günstigsten Versand-Baumschule sogar die besten Erfahrungen gemacht habe, hier habe ich ca. 25 Bäume gekauft und es sind alle angegangen. Bei einer teureren Baumschule sind mir 3 von 5 Bäumen eingegangen. Am Preis kann es also nicht liegen.

Vererbung bei Obstbäumen / Gründe für Veredelung

Ob aus einem Kern gezogene Bäume leckere Früchte tragen werden, ist zumeist mehr als fraglich. Meistens kann sogar eine Sorte sich selber nicht befruchten, man benötigt also eine zweite Sorte in der Nähe (was bei Äpfeln, Birnen und Kirschen in Deutschland meistens nicht das Problem ist, da spätestens im 2ten Nachbargarten ein solcher Baum steht). Man sollte davon ausgehen, dass bei Äpfeln, Birnen und Kirschen 99% der aus einem Kern gezogenen Bäume nicht so qualitativ hochwertige Früchte tragen. Bei der Sortenzucht werden tausende Bäume gezogen und die Früchte auf Tauglichkeit getestet. Die meisten werden entprechend aussortiert und nicht weiter verwendet. Sind die Früchte ausnahmsweise gut, werden die Hölzer zur Veredelung verwendet und die Sorte wird so vermehrt. Darum würde ich gar nicht den Versuch starten, als Privatperson eine tolle Sorte aus Kernen züchten zu wollen. Der Aufwand und Platzbedarf wäre enorm, oder man müsste außergewöhnliches Glück haben (und sollte dann lieber Lotto spielen).
Unser unveredelter Kirschbaum zeigte zusätzlich den Grund für die Veredelung, wer möchte schon Früchte kleiner als Johannisbeeren...
Das ist der Grund warum viele Bäume veredelt werden. Dabei wird eine "gute" Sorte auf das Wurzelstück einer weniger guten Sorte gepropft. Das gute Stück wächst an und treibt aus. Äste aus der schlechten Sorte werden entfernt. Dadurch wachsen nur die guten Früchte an dem Baum. In Baumschulen bekommt man meistens nur veredelte Sorten, zumindest bei Bäumen bei denen es einigermassen wichtig ist. (Apfel, Birne, Kirsche, meist auch Pflaume, Aprikose/Pfirsich, Walnuss, Haselnuss...)
Augenblicklich experimentieren wir damit, aus Apfel- und Birnenkernen kleine Setzlinge zu ziehen, und diese selber zu veredeln.
Da wir einige gute gekaufte Edel-Sorten haben, können wir auch aus dem eigenem Garten Edelreiser für die Veredelung schneiden. Kerne haben wir sowohl aus Supermarkt-Äpfeln und Birnen als auch unseren eigenen genommen und kleine Bäumchen bekommen. Diese sind mitterweile 20cm gross. Bis dahin klappt es bei uns ohne Probleme. Im Herbst werden wir uns wieder am Veredeln versuchen. Im Jahr 2018 hat dies leider noch nicht funktioniert, aber im Internet wird hier oft gesagt muss man üben und Erfahrung sammeln.

Als Veredelungsmethoden steht das
Okkulieren und das Propfen zur Verfügung.
Wir haben bereits eigene Veredelungsversuche gemacht, waren aber noch nicht erfolgreich. Dennoch hindern uns die Fehlversuche nicht an weiteren Versuchen.

Obstjahre

2020 war ein richtig schlechtes Obstjahr. Zwar gab es keinen Spätfrost und verregnet war es auch nicht, so dass die Bestäuber fliegen konnten, aber es war insgesamt wohl zu trocken. Unsere Maronen hatten sogar vertrocknete Blattspitzen. Fruchtansätze sind nur auf einer handvoll Bäume. Wir hätten giessen müssen, aber unsere Obstwiese ist nicht am Haus und hat keinen Wasseranschluss.
2021 ist gemischt. Das Frühjahr zog sich ziemlich kalt hin, alles was früh reif wird ist nichts geworden. Die Äpfel allerdings tragen wie verrückt. In der wichtigen Zeit hat es bei guter Temperatur auch noch ordentlich geregnet (in Teilen Deutschlands ja sogar so viel dass auf den Feldern die Kühe abgesoffen sind), so dass in diesem Jahr zum ersten Mal jeder unserer Apfelbäume Früchte trägt (und tatsächlich nur einer wenig, der Rest der Bäume ist rekordverdächtig). Die Birnen sind allerdings nicht ganz so tragfreudig, die Alexander-Lucas trägt fast gar nichts (und das bisschen ist auch noch vorzeitig abgefallen) und dieser Baum war die Vorjahre eigentlich immer gut dabei.
2022 In diesem Jahr haben nur zwei von zehn Apfelbäumen ordentlich getragen. Es war verdammt trocken und hat erst im August angefangen einigermassen zu regnen. Das ist ein wenig zu spät für eine ordentliche Ernte. Die Birnen tragen so la-la, Alexander-Lucas trägt wieder fast nichts. Aprikosen habe ich keine geerntet.

Apfelbaum

Wohl das in deutschen Gärten meistgezogene Obst ist der Apfel. Bestäubung ist kaum ein Problem, in jedem zweiten Garten steht wohl ein Apfelbaum. Ansonsten ist der Apfel selbststeril, benötigt also eine andere Sorte zur Bestäubung.
Halbstamm (Apfel/Birne): 4-6 Jahre bis zur ersten Ernte, ca. nach 8 Jahren "ordentlicher" Ertrag
Buschbaum (Birne): bereits nach 2-3 Jahren Ernte, allerdings deutlich weniger als beim Halbstamm
Samen: ca. 5 Jahre mehr, also rund 10 Jahre bis zur ersten Ernte.
Sortenempfehlung Apfel: Alkmene - gibt es kaum im Laden, da nicht gut lagerfähig. Schmeckt etwa wie ein Elster, nur süsser. Die ganze Familie war begeistert.
Piros-Apfel - früh reif und sehr lecker und süss, nicht so wie der ähnlich frühe, viel zu saure Klar-Apfel. In einer Gartenschule wegen der Süsse sogar als "Kinderapfel" bezeichnet.

Aprikosen

Ja, das funktioniert in Deutschland. Allerdings haben wir es nur mit Bäumen aus der Baumschule versucht. Diese schmecken dann aber auch richtig lecker.

Buschbaum aus der Baumschule: Teilweise schon erste (ein bis drei) Früchte im ersten Standjahr. (wir hatten 4 Baumschul-Bäumchen, von denen leider einer im Trockenwinter 2020/2021 eingegangen ist) Die Ernte ist allerdings stark alternierend, d.h. mal ist eine akzeptabel gute Ernte, dann tragen die Bäume fast keine Früchte.

Birnenbaum

Birnensamen sind deutlich seltener als Apfelsamen zu finden. Während man in einem Apfel auch bis zu zehn Samen findet, kommt es häufiger vor dass in einer Birne gar nichts zu finden ist. Oder die Samen sind verschrumpelt, sehen aus wie kleine vertrocknete Würmchen und bringen sicher nicht die Kraft auf, sich in einen Baum zu verwandeln. Für einen selbstgezogenen Birnenbaum müsst Ihr also vermutlich mehr Früchte essen als für einen Apfelbaum. Ich kann mir schlimmeres vorstellen.
Birnen benötigen ebenso wie Äpfel auch eine fremde Sorte für die Bestäubung. Zwar ist die Standdichte nicht so wie beim Apfel, aber in Deutschland sicher auch fast nirgendwo ein Problem. Um sicher zu gehen kann man einfach zwei unterschiedliche Sorten pflanzen, oder man besorgt sich in der Baumschule einen Dual-Baum, auf dem zwei Sorten veredelt sind. Hier befruchten sich dann die Blüten der unterschiedlichen Sorten auf dem Baum gegenseitig. Für kleine Gärten eine tolle Lösung. Leider haben wir bisher nur Birnenbäumchen bis 2 Jahre selber gezogen, danach ist immer irgend ein Unglück passiert, so dass ich nicht einmal einen Veredelungsversuch machen konnte. Kommt noch!
Halbstamm (Birne): 4-6 Jahre bis zur ersten Ernte, ca. nach 8 Jahren "ordentlicher" Ertrag
Buschbaum (Birne): bereits nach 2-3 Jahren Ernte, allerdings deutlich weniger als beim Halbstamm
Samen: ca. 5 Jahre mehr, also rund 10 Jahre bis zur ersten Ernte.

Sortenempfehlung Birne: Schweizer Hose - durch die Streifen der absolute Blickfang und schmeckt recht angenehm.

Feigen

Bei meinem Elternhaus im Garten stehen ein paar Feigenbäumchen, welche vor sich hin wuchern. Da die Bäumchen durch regelmässigen Schnitt klein gehalten werden (müssen), fällt auch regelmässig Steckholz an. So haben wir bereits Vermehrungsversuche durchgeführt. Sollte kein Feigenbaum für Ableger zur Verfügung stehen, ist das erste Feigenbäumchen im Gartencenter für nicht allzu viel Geld (ca. 15€) zu bekommen. Bis hier eigenes Steckholz geschnitten werden kann, sollte man aber einige Zeit warten.
Der kleine Baum bei uns im Garten soll auf jeden Fall erst noch buschiger werden, bevor ich hier Steckhölzer schneide. Als frühesten Zeitpunkt haben wir uns das Erscheinen der ersten Früchte gesetzt.
Ich habe ein Experiment gestartet auf möglichst bequeme Weise Ableger zu ziehen. Die geschnittenen Äste habe ich in einen Eimer mit Kies und Regenwasser gesteckt und im Garten stehen gelassen. Warten wir ab was passiert. Bisher hatte wir kleine Knospen an den Ästen, so dass es aussieht als würde das Experiment etwas werden. Dann aber lagen die Ästchen neben dem Eimer, irgendwelche Wildtiere haben sie offenbar umgeworfen. Das wird wohl nichts mehr. Dann müssen wir im Frühjahr einen neuen Versuch starten.
gekaufte Feige: Erste Früchte nach ca. 5-8 Jahren.

Indianer-Banane (Pawpaw)

Keine echte Banane, aber sieht ein wenig so aus. Wir haben seit 2017 eine Indianerbanane im Garten. Da die meisten Sorten leider nicht selbstfruchtbar sind, weiss ich nicht ob wir so Früchte bekommen. (Ich hatte 4 Bäume gekauft, leider ist nur einer angegangen und das Sortenschild ist abgefallen, also weiss ich nicht ob der überlebende Baum eine selbstfruchtbare Sorte ist). Daher haben wir im Dezember 2020 eine kleine zweite Pflanze besorgt. Nur ein kleines Bäumchen, aber sie sollte ja auch erst einmal nur Pollen spenden. Leider ist dies Pflanze nichts geworden, also noch einmal kaufen. Man bekommt mittlerweile öfter kleine Bäume angeboten, oder es gibt auch Samen im Internet.

Kirschen

Kirschsamen sind einfach im Supermarkt in grossen Mengen zu bekommen, man kann sich in den Garten setzen, frische Kirschen essen und gleichzeitig Bäume säen... Wir haben einen Kirschbaum aus einem Kern im Garten gefunden und umgesetzt. Mit ca. 8 Jahren hatte er über 2 Meter, zu der Zeit hatte ich bereits die Spitze gekappt, damit er etwas in die Breite wächst. Der Baum ist allerdings im Horrorwinter 2020/2021 eingegangen, vermutlich vertrocknet. Früchte hat dieser Baum allerdings nur ganz kleine gehabt, etwa die Größe von Johannisbeeren. Unveredelt sollte man also Kirschen nicht lassen.

Halbstamm: 4-6 Jahre bis zur ersten Ernte (für den sprichwörtlichen hohlen Zahn), ca. nach 8-10 Jahren "ordentlicher" Ertrag
Samen: Nach 10 Jahren noch immer erbärmlicher Ertrag (unveredelt; ein Dutzend Johannisbeer-große Früchte)
Sortenempfehlung: Lapins - diese Sorte ist selbstfruchtbar, unempfindlich gegen Krankheiten und schmeckt ganz gut.

Kaki

Kakis wachsen und bringen in Deutschland auch Ertrag! Wir haben seit 2016 einen Kakibaum im Garten, der bisher leider noch nicht gross genug zum Fruchten ist. Vor etlichen Jahren habe ich auch einmal in einer Kaki aus dem Supermarkt Samen gefunden, dies scheint aber recht selten zu sein und leider ist aus diesem Kern nichts geworden. Vermutlich sind die Supermarkt-Sorten auch extra kernlos gezüchtet.
Kakis sind selbstfruchtbar, es reicht also ein einzelner Baum um selber Früchte zu bekommen.
Wir haben Kaki-Samen im Netz gefunden.
Samen von der Kaki sollten zunächst stratifiziert werden, um die Keimfreudigkeit zu erhöhen. Weiter habe ich mich aber nicht mit der Aufzucht aus Samen beschäftigt.
Samen: Laut Daten aus dem Netz können schon nach 4-6 Jahren Früchte von selbstgezogenen Bäumen geerntet werden.
Kaki-Pflanze aus Samen ziehen

Olivenbaum

Meine Frau und ich mögen keine Oliven, unser Sohn hatte daher auch noch keine Chance eine zu probieren. Da die Olivenbäume allerdings recht schick aussehen und ich sowieso gerade Samen bestellt habe, gibt es hier einmal eine Ausnahme und wir pflanzen nicht nur Dinge, die wir auch garantiert essen. Auch kann man die Oliven ja gar nicht direkt vom Baum naschen. Hier müssen die Oliven vor dem Verzehr eingelegt werden. Wenn es wirklich soweit kommt, werden wir uns wenigstens einmal die Arbeit machen, wenn dann doch keiner bei uns Oliven isst, müssen die halt abgegeben oder weggeworfen werden. Mittlerweile weiss ich auch, das Oliven Windbestäuber sind und nicht selbstfruchtbar. Man braucht also zwei unterschiedliche Bäume, um Früchte zu ernten.
Natürlich hat das aus dem Samen ziehen nicht geklappt, aber im Lidl gabe es für unter 4€ ein kleines Olivenbäumchen, welches meine Familie uns mitgebracht hat. Das kleine Bäumchen wächst ganz munter. Jetzt brauchn wir einen zweiten Baum um auch Früchte ernten zu können, Oliven sind selbststerile Windbestäuber...
Olivenbaum aus Samen ziehen Samen: Laut Netz kann man im Alter von ca. 8 Jahren die ersten Oliven ernten.

Mandelbaum

Mittlerweile auch selber aus einer Mandel gezogen, haben wir seit 2011 einen kleinen (immerhin schon 4-5 Meter hohen) Mandelbaum im Garten stehen. Für unsere Nachzuchten haben wir die vom Baum geernteten Mandelkerne einfach ohne Vorbehandlung direkt in die Erde gesteckt, keine 6 Monate später kamen die ersten Keimlinge aus der Erde. Der Mutterbaum trägt schon recht ordentlich und hat auch essbare Früchte. Zudem ist dieser Baum bereits im Februar eine echte rosa Augenweide. Die Blüten sind noch vor den Blättern da. Die Schalen sind leider extrem fest, wir knacken mit einem Hammer! Die Artbeschreibung sagt "weichschalig, lässt sich leicht entkernen". Da frage ich mich was dann eine 'harte' Schale sein soll.
Wie bei der Walnuss glaube ich nicht wirklich daran, dass man im Supermarkt gekaufte Mandeln zum Keimen bringen kann. Unsere Nachzuchten sind direkt vom Baum in die Erde gekommen. Das sollte aber niemanden davon abhalten es zu versuchen.
Buschbaum: ca 8 Jahre bis eine Weihnachtsschale gut gefüllt werden kann
unsere Sorte: Dürkheimer Krachmandel

Maronen (Esskastanien)

Maronen sind sehr nahrhaft und grosse Bäume sind ergiebig. Ein bis zwei große Bäume können genügend Früchte produzieren, um einen erwachsenen Menschen rechnerisch durchgehend zu ernähren. Irgendwo habe ich gelesen dass sogar ein Regent angeordnet hatte, Maronen zu pflanzen um die Bevölkerung zu ernähren. Natürlich will man nicht nur Maronen essen, auch wenn diese als Delikatesse gelten.
Jedes Jahr etwa Ende November bis Ende Dezember bekommt man z.B. im Lidl frische Maronen. Mit diesen haben wir 2020 ein Experiment gestartet und etwa 15 Kastanien in die Erde gebracht. Diese steckten in einem Speissfass auf der Terrasse. Leider ist hier nichts draus geworden. 2021 direkt erneut versucht und 10 Maronen erst einmal vorquellen lassen.
2022 endlich haben wir unseren ersten aus einer Marone gezogenen Baum bekommen! Ich hatte im November ca. 10 gekaufte Maronen in einen Topf gesteckt und vergessen. Der Topf stand zunächst auf der Terrasse, dann im Haus in der Wärme. Im März dann wunderte ich mich, da in diesem Topf eigentlich Kurkuma steckte aber etwas ganz anderes herauskam. Ich hatte die Maronen vergessen! Leider ist bei der Kontrolle einer der beiden Triebe abgebrochen, da dieser noch nicht aus der Erde war und dann unterirdisch beim Buddeln brach. Von den 10 Kernen wären also 2 Bäumchen gekommen. Das ist eine schlechte Quote.
(Stimmt nicht ganz, 4 Monate später ist noch ein Bäumchen gekommen, welcher aber direkt wieder einging)
Ich habe Ende 2022 erneut ca. 30 Maronen "ausgesät" und hoffe auf einen kleinen Maronenwald.
Ansonsten könnte man auch in der Baumschule Bäume kaufen. Fertige Bäume sparen sicher ca. 5 Jahre bis zur Ernte, kosten dann aber auch wieder deutlich mehr. Für das gleiche Geld wie einen Baum bekommt man über 2kg Maronen, das sind bestimmt über 100 Bäume, wenn alle Kerne angehen würden.
Unsere zwei Maronen-Bäume (aus der Baumschule) stehen seit 2011 und fingen 2019 an, Früchte zu tragen. Allerdings sind beide Bäume verunglückt, der Bauer hat sie etwa im 3ten Standjahr mit dem Heuwender fast komplett gekappt... Sie sind wieder ausgetrieben bzw. der Bruch ist sogar wieder verwachsen, aber somit sind sie weniger das Mass der Dinge und andere Bäume werden hoffentlich weniger Zeit brauchen als diese verunglückten Exemplare.

Ich habe auch schon überlegt, Forstpflanzen zu bestellen. Diese sind nicht veredelt wie meistens in der Baumschule, kosten dann aber auch deutlich weniger. Wer einen kleinen Wald anpflanzen will, fährt hiermit sicher ganz gut, hier kostet ein Bäumchen unter 5€: Forstpflanzen: Edelkastanie
Maronen sind selbststeril, benötigen also eine zweite Sorte. Das steht zumindest auf Wikipedia. Wie weit der Pollen getragen wird, weiss ich nicht. Wir haben zwei Bäume unterschiedlicher Sorten.
Halbstamm: ca. 8 Jahre bis zur ersten Ernte (etwa ein Dutzend Maronen), allerdings mit Beschädigung des Stammes durch den Bauern bei der Heuernte

Pflaumen / Zwetschgen / Mirabellen

Mirabellen sind kleinere Pflaumen. Zwetschgen sind soweit ich verstehe die eher Ovalen, etwas saureren Pflaumen die öfter auf dem Kuche landen. Sie sind alle sehr einfach aus Kernen zu ziehen. Wir haben im Garten einen Zwetschgenbaum (Sorte Hauszwetschge) bei dem in einem Jahr einige Pflaumen am Baum hängen blieben und runter fielen. Hieraus haben sich über 20 neue Bäumchen entwickelt, die wir auch schon zum Teil umgesetzt haben. Mittlerweile haben die neuen Bäume auch schon recht leckere Früchte gehabt. (Bei Zwetschgen wünscht man meist etwas Säure für einen Kuchen, daher müssen bzw sollen diese Früchte nicht so super süss sein) Pflaumen sind also auf jeden Fall für den Garten zu empfehlen und auch unveredelt bei uns bereits in gutem Ertrag.
Mirabellen hatte ich eine handvoll Kerne in die Erde gesteckt aus denen 3 Bäumchen wuchsen. Zwei sind uns leider vermutlich vertrocknet, der dritte ist unserem ritterlichen Sohn bei seinen Übungen mit dem Holzschwert zum Opfer gefallen... Allerdings waren die Pflanzen bereits in einer Größe dass ich sagen kann sie wären bei entsprechender Pflege etwas geworden...
Dieser auf dem Schlachtfeld gefällte Baum trieb doch noch einmal von unten aus, ist dann aber doch noch verendet. Die etwas grösseren Bäumchen sollten sicher nicht in einem Topf bleiben...

Pflaumen-Samen: ca. 10 Jahre bis zur ersten Ernte (dann schon fast genug für einen kleinen Kuchen)

Pfirsich

Nicht von uns selber, aber vom Schwiegervater angezogen haben wir 2 Bäume aus Kernen (aus dem Supermarkt), welche mittlerweile bereits einige Kilo Ertrag brachten. Die Bäume trugen lange nicht, so dass sie sogar schon umgeholzt werden sollten. Als ob die Bäume von den Plänen wussten, trugen sie plötzlich wie wahnsinnig. Ähnliches hatten wir mit einem Kirschbaum aus der Baumschule erlebt. Das zeigt uns nur: Auch Bäume aus der Baumschule brauchen einfach ihre Zeit, bis sie fruchten.
Samen: Nach gut 10 Jahren der erste Ertrag, nach 15 dann genügend für z.B. Marmelade, Kuchen etc.
Buschbaum: im 4-5 Standjahr bereits einige Früchte (evtl. sogar im ersten Jahr, aber dann nur 1-2 Früchte)

Pimpernuss

Über diesen Buschbaum bin ich zufällig beim Stöbern gestolpert. Es handelt sich um einen in Deutschland heimischen, aber schon vor dem Aussterben bedrohten Busch/Baum (rote Liste), welcher Früchte hervorbringt die ähnlich wie Pistazien schmecken sollen. Ich habe einen kleinen Busch bestellt, zum einen aus Artenschutzgründen, zum anderen weil ich doch so gerne Pistazien esse. (Natürlich ist der Busch nicht angegangen.) Wenn die Nüsse hier ähnlich schmecken, sind sie sicher eine gute Alternative, die auch bei uns wächst. Dennoch werden wir versuchen, eigene Pistazienbäume zu ziehen.
Blöderweise hat Samen bestellen irgendwie nicht geklappt. Nach einem Monat war noch immer nichts hier.
Ihr könnt entweder den Samen bestellen oder gleich eine kleine Pflanze.

Walnuss-Baum

Hier haben wir bzw. meine Eltern bereits Bäume selber aus Kernen nachgezogen. Die Kerne haben wir allerdings nicht aus dem Supermarkt, sondern von unseren eigenen Bäumen. Diese waren also wirklich frisch und unbehandelt. Ob Walnüsse aus dem Supermarkt funktionieren würden, bezweifle ich irgendwie. Wenn Ihr selber Walnüsse setzen wollt, schaut vielleicht ob bei Euch in der Nähe wild Walnussbäume wachsen und besorgt Euch dort Samen und bringt diese frisch in die Erde. Wir hatten das Glück beim Hauskauf mehrere junge und einen alten Baum im Garten zu haben. Cyrill hat zwar den dicksten Baum zum Kippen gebracht, der Nachwuchs trägt mittlerweile aber schon (zum Glück haben wir nicht erst beim Kippen für Ersatz gesorgt). Die Eichhörnchen gärtnern hier anscheinend auch fleissig mit. Wo überall im Garten Walnussbäumchen spriessen ist erstaunlich.
Alternativ könnt Ihr auch mal z.B. auf dem Friedhof schauen gehen. Wenn dort in der Nähe Walnussbäume stehen, werden die Eichhörnchen dort sicher wie bei uns gärtnern und überall die Nüsse verbuddeln. Dort sollten also auf etlichen Gräbern auch die Bäumchen wachsen. Wenn Ihr diese erkennt, könnt Ihr die sicher dort roden und bei Euch pflanzen. Als Erkennungsmerkmal könnt Ihr ein Walnussblatt anzupfen, die riechen Minzig-Eukalyptusartig. Wenn Ihr über so etwas stolpert ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es ein Walnussbaum ist.
Zur Walnussernte sagt man 2 durchschnittliche Jahre kommen auf ein Mastjahr und ein Jahr mit schlechter Ernte.
Samen: ca. 15 Jahre bis zur ersten Ernte, nach ca. 18 Jahren dann schon genug für die Weihnachtsschale

Zitronenbaum

Zugegeben, unser Bäumchen (ca. einen halben Meter hoch) ist im Discounter gekauft (für unter 18€). Seit 2015 haben wir jetzt diese Pflanze bei uns und können Zitronen garantiert ohne Pestizide ernten. Da beim Backen immer wieder einmal Zitronenabrieb verlangt wird, wir uns aber nie richtig wohl fühlen auch wenn auf der gekauften Frucht "Bio" steht, ist dies der einzig gehbare Weg.
Bis eine Zitrone wirklich reif ist, dauert dies gefühlt über ein Jahr. Das kleine Bäumchen, oder eher Büschlein, trägt aber für die Grösse (deutlich unter einem Meter) recht viel. Wir haben 2 Bäumchen und überwintern zwei weitere aus der Familie. Teilweise trägt ein solches Pflänzchen über 10 Früchte, plus den Blüten und Jungfrüchte für das nächste Jahr. Wer etwas Platz hat, gerne Plätzchen mit Zitronenabrieb backt und wissen will wo die Zutaten her kommen, sollte sich auf jeden Fall eine solche Pflanze anschaffen.
Als wir eine reife Zitrone vom Zitronenbaum meiner Mutter bekommen haben, habe ich kurzerhand selbstgemachte Limonade daraus zubereitet.
Samen bekommt Ihr aus der Zitrone aus dem Supermarkt. Von 15-20 Kernen keimten bei uns nach 4 Wochen drei Stück. Unser Sohn hat die Kerne direkt aus dem Kernsieb der Presse in die Erde gesteckt, ich bin mir sicher er hat nicht wie immer empfohlen wird zuerst das restliche Fruchtfleisch entfernt. Siehe Foto unten.
Leider sind die Pflänzchen nichts geworden. Nach 2-3 Monaten knickten die kleinen Keimlinge auf einmal weg.
Ich habe dann im Discounter für unter 4€ ein Zitronenbäumchen gekauft (im Ausverkauf später sogar für unter 3€ zu haben, ich konnte nicht dran vorbei gehen und habe noch einen verschenkt). Nur 15-20cm groß, aber der wächst ja. Schon nach 5 Monaten hat das kleine Bäumchen bei uns ca. 16 Blüten geschoben! Ok, er hat auch regelmässig Dünger bekommen, aber das lohnt sich also sicherlich.
Bis aus Kernen gezogene Bäume Früchte tragen soll es rund 10 Jahre dauern. Nach meinen Erfahrungen mit der kleinen gekauften Zitrone kann ich das gar nicht glauben, aber evtl. ist diese auch gepropft und fruchtet daher bereits. So würde ich sagen blüht sie nach spätestens 5 Jahren.

Beerenobst

Beeren sind mehrjährige Kulturen. Also einmal Einpflanzen, danach möglichst nur noch viele Jahre ernten. Das hört sich doch genau nach unserem Ding an!

Brombeeren/Himbeeren

Himbeeren finde ich doof. Mir schmecken die Dinger nicht so. Unsere Brombeeren allerdings sind eine Wucht, zuckersüss wie man es eigentlich von den Himbeeren erwarten würde. Beide Pflanzen wuchern förmlich, wenn man erst einmal eine einzelne Pflanze im Garten hat. (Wir versuchen gerade die Himbeeren los zu werden. Ein echter Kampf.) Teilweise kann man die langen Äste abschneiden, vergraben und schon wachsen neue Pflanzen. Ansonsten stecken neue Äste oft selber ihren Kopf in die Erde und wachsen an. Vermehren ist also kein Problem. Oder doch, diese Pflanzen können sich so sehr vermehren, das sie ein Problem werden. Beim Auspflanzen also genau überlegen, wo sie wachsen. Sehr schnell hat man ein grosses Feld, kommt aber an die Früchte in der Mitte gar nicht mehr heran.
Pflanzen bekommt man für ca. 10€ im Pflanzenshop oder vom Nachbarn.

Erdbeeren

Richtig pralle Erfolge hatte ich bei Erdbeeren noch nie. Erdbeeren sind ziemlich hungrig was die Nährstoffe angeht. Es wird sogar empfohlen, die Pflanzen regelmässig umzusetzen, damit sich der Boden erholen kann... Wir haben ein paar Pflanzen, aber richtig gute Ernten sind bisher ausgeblieben.

Heidelbeeren

Heidelbeeren haben einen besonderen Anspruch an den Boden. Sie möchten gerne sauren, also torfigen, Boden. Am besten ist es vermutlich, Heidelbeeren in einen großen Topf zu pflanzen, und dort dann besondere Rhododendron-Erde zu benutzen. Zudem dann nicht unbedingt mit kalkhaltigem Leitungswasser giessen. Regenwasser ist bei Heidelbeeren sicher die bessere Wahl. Wir haben mittlerweile eine kleine Heidelbeere in einem Pflanzfass, allerdings von dieser noch keine Früchte ernten können.

Johannisbeeren

Meine Frau reagiert allergisch auf die Dinger, und ich mag sie nicht. Ansonsten sind unsere Büsche sehr ergiebig. Die stehen aber sicher schon 20 Jahre. Jedes Jahr könnten wir mehrere Kilo ernten. Nur sind die meisten Leute noch fauler als ich, und sie wollen nicht einmal pflücken kommen: "Ja gerne, bring die uns vorbei!"... Dann bekommen sie halt die Vögel, ich habe genug mit den Sachen zu tun die wir auch essen. Ich muss nicht noch arbeiten und dann Leuten unsere Ernte auch noch an die Liege bringen, schliesslich bin ich kein römischer Sklave.

Vermehrung durch Stecklinge, also einfach Ästchen in die Erde stecken. Nicht jeder Ast geht an, also einfach reichlich Äste in den Boden stecken. Die Pflanzen wachsen sehr langsam.

Kiwi

Wir haben selber noch keine Kiwi, aber beim Nachbarn und Onkel bereits gesehen wie ergiebig diese Pflanze werden kann. Allerdings sollte man vermeiden, die wild rankenden Pflanzen zurückzuschneiden, da dann auch die Früchte ausbleiben. Man braucht also einiges an Platz.
Selber aus Kernen ziehen werde ich keine, ich werde mir lieber zwei Pflanzen im Gartencenter bzw. Baumschule meines Vertrauens besorgen. Dann können wir sichergehen welche Sorten wir bekommen. Hier muss man auch darauf achten, dass es zweigeschlechtliche Pflanzen gibt! Das heisst, man braucht eine männliche und eine weibliche Pflanze, um Früchte ernten zu können. Einfacher ist es, wenn man entsprechende Sorten nimmt, die keine zusätzliche männliche Pflanze brauchen. Dabei erhöhen wie fast immer andere Sorten in der Nähe die Erntemenge. Also werden wir zwei unterschiedliche Sorten kaufen, welche keine rein männlichen Bestäuber benötigen. Diese können sich selber und auch die andere Pflanze bestäuben.

Physalis

Soll eine gute Naschbeere sein. Leider haben wir bisher noch keine im Garten. Mein bisher einziger Anzuchtversuch scheiterte kläglich.
Um diese Pflanze zu überwintern ist einiges Aufwand nötig. Angeblich funktioniert es, wenn man zum Jahresende Stecklinge nimmt und über Winter treibt, um dann im Frühjahr diese wieder einzupflanzen.
Samenbeschaffung: Man könnte im Supermarkt Physalis kaufen und davon den Samen aussäen. Das sollte eigentlich funktionieren.
Youtube Physalis: Neues vom Landei
Youtube Physalis überwintern: SelfBio

Stachelbeeren

Sehr lecker, allerdings sehr schwer zu vermehren. Angeblich einfach Absenker machen oder abgeschnittene Äste in den Boden stecken (Stecklinge). Dafür muss man aber genug Äste haben. Dazu wachsen die Pflanzen bei uns viel zu langsam. Ich hatte ein paar Pflänzchen im Garten, die aber bei der Unkraut-Spritz-Aktion es Nachbars mit verschwunden sind... Definitiv nicht wieder an die Grenze meine Stachelbeeren stellen.
Vermeeren kann man angeblich recht einfach mit Stecklingen oder Senklingen. Wir haben jetzt einen Versuch mit getopften Senklingen (Ast durch Topf mit Erde fädeln) gemacht.
Fertige Pflanzen bekommt man für ca. 7-12€ im Gartencenter.

Weintrauben

Trauben werden wegen der Reblaus veredelt. Diese setzen sich an der Wurzel fest und schädigen diese. Amerikanische Weinsorten sind hier unempfindlicher, haben aber qualitativ nicht so gute Früchte. Darum veredelt man die europäischen Trauben auf amerikanische Wurzeln.
Da man vermutlich nicht so einfach an eine gute Unterlage zum selber veredeln gelangt, sollte man sich einfacher ein oder zwei Pflanzen im Gartencenter besorgen. Ansonsten funktioniert die Vermehrung über Steckhölzer wohl ganz gut. Pflanzen aus dem Gartencenter sind meines Wissens immer veredelt, also definitiv die bessere Alternative. Zudem gibt es mittlerweile auch kernlose Sorten für den Hobbygarten. Wir haben noch drei bekernte Sorten im Garten, die ordentlich tragen. Als Naschobst mag ich die kernlosen Sorten wesentlich lieber. Aus unseren Trauben mache ich zumeist selber Wein, dabei stören die Kerne nicht so sehr.
Sortenempfehlung: Bellarosso (mit Kern)

Pilze

Eigentlich sind Pilze nicht so einfach zu züchten. Allerdings gibt es seit einiger Zeit Pilz-Zucht-Pakete. So kann man auch als Laie diverse Pilze auch zu Hause selber züchten.

Champignons

Dies wird sicher bald ausprobiert. Ein Schulfreund erzählte mir bereits von einigen Jahren von seinem erfolgreichen Pilz-Experiment.
Pilzzucht-Sets

Trüffel

Tüffel sind wohl die teuersten Pilze und ich muss zugeben noch nie welche gegessen zu haben. Sie wachsen in Symbiose mit diversen Laubbäumen. Und solche Bäume kann man kaufen! Also Bäume, die mit Trüffelsporen geimpft wurden, und bei denen die Wahrscheinlichkeit verhältnismässig hoch sein soll, dass Trüffel wachsen. Das werde ich sicher noch machen und dann hoffentlich irgendwann meine eigenen Trüffel ernten. (Kommt nicht auf die Idee zur Trüffelsuche in den Wald zu gehen, Trüffel stehen unter Naturschutz und so könnten diese Pilze für Euch noch teurer werden als sie sowieso schon sind). Das ist also mein Plan, ich werde Haselnussbäume nehmen; denn hier kann man wenigstens die Nüsse ernten, wenn es mit den Trüffeln doch nichts wird.
Haselnuss-Tüffelbäume

Gemüse

mehrjährig

Ich zähle die Knollen-Pflanzen (Kartoffel-ähnliche) mal zu den mehrjährigen Pflanzen... Spätestens wenn man nicht alles geerntet hat und mancherorts noch etwas im Boden verblieben ist, sind diese Pflanzen wie mehrjährig zu behandeln.

Chili

Chili bei mehrjährig? - JA! Generell sollen sich diese Pflanzen überwintern lassen. Dadurch hätte man natürlich einen Wachstumsvorsprung. Hat leider im ersten Winter nicht funktioniert, hier sind uns die Pflanzen wohl sogar vertrocknet. Versuche ich auf jeden Fall wieder, nimmt keinen grossen Platz weg.
Überhaupt haben wir mit Chilis noch keine Probleme gehabt, ausser dass die Zeit bis zur Reife schon recht lang ist. Man sollte also rechtzeitig anziehen und nach hinten hin die Möglichkeit haben, dass die Früchte ausreifen können. Ein Wintergarten wäre evtl. ideal. Oder halt überwintern und dadurch bereits kräftige Pflanzen haben, bevor es überhaupt in die Gartensaison geht.
Unsere Chilis sind bisher aus Samen aus dem Supermarkt, im März etwa in die Erde gebracht und haben eigentlich nie Schwierigkeiten gemacht, ausser halt die lange Kulturzeit.
NDR: Chili überwintern
Plantura: Chili überwintern
ChiliShop: Chili überwintern

Kartoffeln

Wir haben bereits rot- und violett-/blaufleischige Kartoffeln angebaut. Die Sorten "Violetta" (blau-violett) und "Rote Emmalie" (rotfleischig, wer hätte das gedacht) sind recht schmackhaft und die Ernte fällt ganz gut aus. Leider sollten Kartoffeln nur alle 4 Jahre an der gleichen Stelle angebaut werden, um gegen das Braunfäule-Problem anzugehen. Oder man betreibt Kartoffelanbau in Fässern/Säcken.
NeuesVomLandei: Sackkartoffeln

Mangold

Mangold ist ein altes Gemüse, welches in den letzten Jahren wiederentdeckt wurde. Wuchsform etwa wie kleinerer Rhabarber, die Blätter können wie Spinat genutzt werden, die Stengel etwa wie Spargel.
Recht einfach anzuziehen, etwa eine Woche nach Aussaat erscheinen bereits die ersten Triebe.

Paprika

Paprika bei mehrjährig? - JA! Paprikapflanzen lassen sich (angeblich) überwintern. Der Vorteil ist ganz klar, man hat im nächsten Jahr kräftige Pflanzen. Der Nachteil ist offensichtlich, man muss sie überwintern...
Unsere Paprikapflanzen (2020 gesät) sind im ersten Jahr nicht schnell genug gross genug geworden und haben keine Früchte getragen (dass die Knospen vom September noch blühen und ausreifen glaube ich nicht) so dass der Aussaat-Termin im Kopf schon vorverschoben wurde. Dann noch einmal aufgeschlaut, und ich habe die Überwinterungs-Info gefunden. Das machen wir natürlich, auch wenn neu aussäen etwas weniger Arbeit ist. Der Zeitvorteil der Pflanze ist sicher enorm und wir werden hoffentlich dann auch zur Ernte kommen. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher ob nur einmal überwintert werden kann, oder wirklich über mehrere Winter. Ich werde sicherheitshalber zusätzlich auch neu aussäen, damit dann im darauffolgendem Jahr weiter Erntehoffnung besteht.
Das Überwintern hat im ersten Versuch natürlich nicht geklappt... Die Pflanzen standen draussen und sind im Superwinter 2020/2021 wohl vertrocknet. Was ein Winter!
Aussäen werde ich auf jeden Fall vor Mitte März. Zudem beim Vereinzeln direkt auf genug Platz achten. Die Pflanzen in den kleinen Töpfen haben einen Wachstumsstop gehabt und brauchten dann wieder etwas Zeit. Insgesamt haben wir bestimmt zwei Monate verloren, die hinten raus sicher gut tun.

Detlef Römisch Youtube: Paprika überwintern
Youtube Paprika überwintern

Rhabarber

Nichts besonderes, aber meine Frau mag gerne Rhabarberkuchen. Daher haben wir ein paar Pflänzchen im Garten. Ältere Pflanzen kann man einfach teilen und so vermehren. Die erste Pflanze gibt es beim Nachbarn oder im Gartencenter für ein paar Euro.
Vermehren kann man Rhabarber angeblich auch durch Stecklinge, einfach ein Blatt abschneiden, das Blatt etwas kleiner schneiden und zum Bewurzeln in Wasser stecken. Das werde ich direkt mal ausprobieren.
Rhabarber vermehren

(grüner) Spargel

Nicht sehr arbeitsaufwendig aber bei uns bisher auch noch nicht super ergiebig, aber zumindest kann man hier hin und wieder etwas essbares ernten. Braucht schon etwas mehr Platz, damit es sich für eine Familie lohnt, sonst muss man die Ernten fleissig sammeln und einfrieren, und wenn dann endlich genug beisammen ist, kann man anrichten. Entweder kauft man fertige Pflanzen (das habe ich 2014 gemacht), oder man kauft Spargel-Samen, das ist wesentlich günstiger.
Wir haben leider den Fehler gemacht und unsere gekauften Pflanzen standen unter einem Walnuss-Baums. Diese haben starken Gerbstoff in den Blättern, welche andere Pflanzen unterdrücken (riecht mal an den Blättern, riecht schon nach Eukalyptus) und unsere Spargel-Pflanzen sind im Schatten verkümmert.
Allerdings haben wir hier auch schon sehen können, wie schnell Spargel dann auch aus Samen kommt. Man spart bei fertigen Pflanzen (ca. 1€/Stk) zwei bis drei Jahre.
Wir haben jetzt Spargelsamen bestellt und ziehen diesen zunächst im Balkonkasten vor. Dann werden wir an anderer Stelle ein neues Spargelfeld ansetzen. Aus den fertigen Pflanzen hatten wir bereits die eine oder andere Portion geerntet. Eigener Spargel ist schon Klasse. Grünspargel schmeckt mir sogar noch besser, und man hat nicht das Problem des aufwendigen Spargelstechens, sondern kann einfach die gut sichtbaren Pflanzen ernten.
Spargel wird nach dem 24ten Juni einfach weiter wachsen gelassen, damit die Staude genug Kraft für das nächste Jahr sammeln kann. Wenn Ihr weiter erntet, wird die Pflanze den Winter nicht überstehen.
Samen: Nach 3 Jahren kann man die ersten Stangen (sparsam, einmal im Jahr) ernten. Ein Jahr später sollte dann die reguläre Ernte (also bis zum 24. Juni alles ernten) möglich sein.
Leider sind von den 10-15 Spargelpflanzen anscheinend nur 3 durch den Winter gekommen. Jetzt haben wir wieder ca. 20 neue Pflänzchen, die wir im Balkonkasten durch den ersten Winter bringen wollen. Allerdings werden sie diesesmal nicht einfach draussen stehen gelassen sondern werden in die Garage zum überwintern kommen.
Spargel-Samen gibts im Handel.
Spargel-Youtube NeulichImGarten Spargel säen Anleitung 1 Spargel säen Anleitung 2

Süsskartoffeln

Funktionieren in Deutschland auch ganz gut. Wie Kartoffeln, man gräbt eine Knolle ein und gräbt zum Herbst viele wieder aus. Mit Krankheiten oder Parasiten hat man eigentlich keine Probleme. Man kann auch sehr früh die Knolle antreiben und davon Stecklinge nehmen, wodurch die Ertragsquote zur Menge der eingesetzen Knollen verbessert wird. Zudem hat an eine bessere Kontrolle über den Erfolg, wie ich finde. Tut Euch aber den Gefallen und kauft Bio-Knollen! Ich habe ein halbes Jahr darauf gewartet, dass eine "normale" Süsskartoffel austreibt. Letztlich ist sie nur matschig geworden. Diese war vermutlich gegen Austreiben behandelt, jedenfalls kam da nichts. Den Bio-Tipp habe ich zu spät bekommen. Ein Jahr zuvor sind die Nicht-Bio Süsskartoffeln ohne Probleme ausgetrieben, teilweise sogar aus der auf den Kompost geworfenen Schale.
Die nicht-Bio (Süss-)Kartoffeln sind aber leider oft gegen Austreiben behandelt und treiben dadurch gar nicht oder sehr spät aus und vergammeln vorher. Es ist also ein Glücksspiel.
Wenn dann erst einmal eigene Süsskartoffeln geerntet sind, behält man einfach ein paar für die nächste Saison. Diese kommen dann einfach zu gegebener Zeit wieder in die Erde. Das haben wir leider nicht gemacht und stehen jetzt gewissermassen wieder bei Null.
Ich habe 2020 noch einmal einfach im März eine Bio Süsskartoffel in der Wohnung in einer Tasse in Wasser getan. Nach gut einer Woche hat sie schon recht ordentlich Wurzeln geschoben. Anfang Mai ist sie dann nach draussen auf die Terrasse in einen grossen Topf gekommen. Mitte Mai kamen dann auch die ersten Blättchen aus der Erde. Blöderweise war es aber wohl nachts doch noch zu kalt und die zarten Blätter waren hin. Die Kartoffel wurde nichts, aber ich hatte doch noch eine normale die ausgetrieben ist. Der dümmste Bauer und so...
Man kann auch Anfang des Jahres die Knollen antreiben und dann Stecklinge nehmen und diese bewurzeln. Dadurch bekommt man mehr Pflanzen von einer Knolle und hat eine höhere Ernte für den Einsatz, allerdings auch deutlich mehr Aufwand.
Nach meiner Erfahrung braucht die Süsskartoffel viel Wärme. Ich topfe die Pflanze daher ein und stelle den Topf zunächst in die Wohnung. Erst wenn Blätter zu sehen sind, kommt die Pflanze nach draussen. Anfangs aber nachts immer wieder rein in die Stube!
Anfang 2023 habe ich eine Nicht-Bio-Kartoffel in der Wohnung vorgetrieben. Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit (2 Monate) bis das erste Blatt kam, doch dann habe ich sie ans Licht über die Heizung gestellt. Auf einmal konnte man den täglichen Fortschritt sehen. Ordentliche Wärme tut der Süsskartoffel offenbar sehr gut.
Süsskartoffeln findet man mittlerweile in fast jedem Supermarkt. (Denkt an Bio für's Aussetzen, das funktioniert etwas besser.)
Süsskartoffeln Youtube NeulichImGarten

Topinambur

Diese Knolle ist etwa wie eine Kartoffel zu verwenden. Besonders für Diabetiker sollen diese besonders gut geeignet sein, da sie den Zuckerwert nicht so sehr hochtreiben sollen wie Kartoffeln. Angeblich enthalten sie sogar einen dem Insulin ähnlichen Stoff. Die Knollen können einfach in die Erde gebracht und bei Bedarf geerntet werden. Verwendet man wie Kartoffeln, schmecken aber etwas anders. Und selbst wenn sie einem nicht schmecken, blühen die Pflanzen recht ansehlich und geben den Bienen etwas Nektar. (Da freut sich der Imker in mir.) Ich muss zugeben noch keine Topinambur gegessen zu haben, allerdings wachsen sie bei uns im Garten. Meine Mutter hat sie aber bereits probiert. Sie sollen etwas gewöhnungsbedürftig sein.

Knollen zum Essen (und Anpflanzen) bekommt man mittlerweile recht oft im Supermarkt. Ich habe bereits Empfehlungen im Netz gefunden diese Pflanzen nur im Kübel anzupflanzen, da sie sich ansonsten zu sehr und unkontrolliert ausbreiten. Das kann ich so nicht bestätigen, aber vielleicht wachsen sie bei Euch besser... Neulich Im Garten: Topinambur YouTube Video

einjährig

Ich versuche bei meinen Sorten keine Hybridsorten zu nehmen. Hybridsorten sollen durch den Heterosis-Effekt gesündere Pflanzen hervorbringen. Der Nachteil den wir als Gärtner haben ist, das wir von unseren eigenen Pflanzen keinen Samen nehmen können, der dann möglicht ebenso gesunde Pflanzen produziert. Man muss also immer wieder Samen beim Produzenten kaufen. Erkennen kann man diese Hybrid-Sorten daran, dass sie mit "F1" oder eben "Hybrid" ausgezeichnet sind (sogar sein müssen).
Steht aber womöglich "samenfest" bei der Sorte, können wir hier Samen von unseren Pflanzen nehmen, die wahrscheinlich solche Pflanzen hervorbringt wie wir es erwarten.

Gurken

Wir haben uns in die frischen Einlegegurken verliebt. Leider hatten wir noch nicht eine so grosse Ernte, dass wir selber Gurken einlegen konnten. Die kleine Ernte haben wir immer direkt weggenascht. Zweistellige Pflanzenzahlen machen hier absolut Sinn für uns.

Kiwano

Eine sehr exotische Frucht die ordentlich Ernte bringt... Hatten wir leider noch keine Ernte von, in einem Jahr versucht aber die Pflanzen sind leider nichts geworden.
Samen gibts in der Frucht aus dem Supermarkt, oder im Internet Samen bestellen.
Kiwano Youtube Video: Neulich im Garten

Kürbis

Wächst wie verrückt und braucht nicht viel Aufmerksamkeit. Im Herbst einen leckeren Hokaido-Kürbis kaufen, entkernen sollte man ihn sowieso. Davon einfach Saatgut aufbewahren. Die Pflanzen werden bei uns regelmässig üppig. Superviele Kürbise haben wir pro Pflanze nicht, aber immerhin... Die meisten frühen Blüten sind männlich (mit Pollen), die weiblichen (welche Früchte tragen können) kommen bei uns später, diese sind dann an den Knötchen direkt unter der Blüte leicht zu erkennen. (siehe Bild)
Allerdings aufpassen, Schnecken machen sich auch über die kleinen Kürbisse her, oder schreddern gleich die ganze Pflanze klein.
Wenn man selber Saatgut genommen hat aufpassen. Schmeckt die Frucht bitter, hat sich der Kürbis vermutlich mit einem Zierkürbis verkreuzt und sollte nicht gegessen werden. Hier ist wohl sogar mal ein Rentner dran verstorben, die Profis sagen aber der Kürbis muss so scheusslich geschmeckt haben, dass der Gute wohl Angst vor seiner Frau gehabt haben muss und artig aufgegessen hat...
Aussaat: Anfang Mai direkt ins Feld

Mais

Recht einfach, allerdings braucht Mais Platz. Mein erster Versuch war Mais vorzuziehen und dann umzupflanzen. Das mag der Mais weniger, bei mir hat er dann spontan die Ohren hängen gelassen und wollte sich nicht mehr erholen (alle 15-25 Pflanzen sind nach dem Umpflanzen eingegangen). Und das trotz Umpflanzen mitsamt der Torftöpfchen. Direktaussaat funktioniert bei mir besser, das hat in einem anderen Jahr dann geklappt. Allerdings sind nur wenige Kolben reif geworden und der geerntete Samen ging im Folgejahr nicht auf. 2021 in der Direktaussaat kam etliches hoch, nur gingen dann die ausgehungerten Schnecken wie der Schnitter persönlich durchs Feld, es überlebten nur wenige. Ein paar Pflanzen sind danach dennoch weiter ausgetrieben und haben geblüht, aber haben erst spät Kolben ausgebildet. Ob diese ausgereift sind und keimfähige Samen gebildet haben bleibt abzuwarten. Hier überlege ich was ich gegen diese gefrässigen Biester tun kann.
Mais soll wegen der Wind-Bestäubung in größeren Feldern angebaut werden, nicht vereinzelt mal hier, mal dort eine Pflanze. Dann könnte man Pech haben und die Kolben bleiben leer.
2022 habe ich wieder den bunten Glas Mais als Saatgut. Ca. 25 Körner, 4 Pflanzen sind gekommen, keine hat selber Mais getragen! Super enttäuschend. 2023 werden wir einfachen Zuckermais säen, der kostet nicht wieder Unsummen für nichts...
Aussaat: Mitte-Ende April direkt ins Feld

Melone

Eine Wassermelone habe ich aus einem Kern aus dem Supermarkt gezogen. Vermutlich zu spät für eine Ernte, wirklich gerechnet habe ich gar nicht damit das dieses Experiment etwas wird. Letztlich sind auch wieder die Schnecken über die kleinen Pflanzen hergefallen, als ich sie ausgepflanzt habe, und haben sie zunichte gemacht.
Jetzt habe ich Samen für Zuckermelone besorgt, die werde ich 2022 vorziehen und dann schauen wir mal ob ich nicht gegen die gefrässigen Biester gewinnen kann. Ergbnis: kann ich nicht. Die Melonen waren von Schnecken niedergemacht.

Aussaat: Voranzucht Mitte-Ende März

Tomaten

Tomaten machen leider etwas Arbeit, aber sie schmecken so gut. Die Pflanzen halten nur ein Jahr, am Ende kommt die Braunfäule und beendet die Saison. Am besten stehen die Pflanzen unter einem Dach aber in der Sonne, dass der Regen nicht auf die Blätter plätschert (das Gieswasser auch nicht auf die Blätter spritzen).
Man kann junge Pflanzen kaufen, aber wir ziehen uns auch unsere selber aus Samen. Aus den geernteten Tomaten dann wieder Samen für das nächste Jahr nehmen. So haben wir keine weiteren Ausgaben für das Saatgut. Samen kann man sich natürlich auch aus den Supermarkttomaten nehmen, da weiss man aber nicht was dabei heraus kommt. Allerdings haben wir dieses Jahr eine Tomatensorte entdeckt die wir so gut fanden, dass wir genau dies gemacht haben und so aus gekauften Tomaten Samen geerntet und diese ausgesät. Mittlerweile blühen diese Tomatenpflanzen auch schon und sehen gar nicht so schlecht aus. Geerntet haben wir hier aber nichts. Sehr enttäuschend alles.

Ananastomaten sind bei Selbstversorgern hoch im Kurs, auf diesen Zug sind wir aufgesprungen. Groß, schmackhaft und bei der Ernte ergiebig. Wir sind gespannt, bisher sind zwei mittelgroße Tomaten im Jahr 2020 leider nicht ausgereift. 2021 hatten wir 2 Pflanzen und hofften auf gute Ernte. Leider hat der Sturm den Regen unter das Terrassendach auf die Tomaten geblasen, und unsere Pflanzen sind an Braunfäule eingegangen.
2022 sind jetzt die ersten beiden Ananas-Tomaten-Pflanzen gekeimt. Wirklich groß geworden sind diese Pflanzen aber nicht, die haben sich unseren Chilis angeschlossen und sind auf einmal verschwunden...
Tomaten der Sorte Marmande aus dem Supermarkt schmeckten uns so gut, dass hier ein Versuch gestartet wurde, aus den Samen von der Supermarkt-Tomate Pflanzen selber nachzuziehen. Bei uns sind sie leider an Braunfäule eingegangen, aber zwei Haushalte an die wir Pflanzen verschenkt hatten, haben sie bis zur Ernte bekommen. Allerdings haben diese lange nicht so gut geschmeckt wie die aus dem Supermarkt.
Aussaat: Voranzucht Anfang-Ende März

Zucchini

Da Schwiegervater Zucchini angebaut hat und immer mehr davon erntete als er gebrauchen kann, mussten wir nicht selber auch noch dieses Gemüse anbauen. Jetzt aber ist die Versorgung ins Stocken gekommen und ich werde vermutlich selber Zucchini anbauen. Eine Pflanze reicht eigentlich für eine normalgroße Familie aus. Immer rechtzeitig ernten, dies fördert weitere Fruchtbildung, und die zarten Früchte schmecken besser.
Auch hier gilt wie beim Kürbis: Wenn man selber Saatgut genommen hat aufpassen. Schmeckt die Frucht bitter, hat sich der Zucchini vermutlich mit einer Ziersorte verkreuzt und sollte nicht gegessen werden. Dann lieber wegwerfen (schmeckt ja eh nicht) als sich selber zu vergiften.
Aussaat: Voranzucht Mitte-Ende März
Hier spielt wieder meine Vorliebe für besondere Farben und Formen bei der Sortenauswahl mit. 2022 haben wir gelbe Zucchini getestet. Leider konnten wir nur eine einzige Zucchini ernten, diese war aber wirklich lecker! Dann sind unsere Pflanzen (an Mehltau?) eingegangen. Das Grün verkümmerte wie vertrocknet, die Erde war aber feucht genug.

Gewürze/Kräuter

mehrjährig

Auch bei den Gewürzen/Kräutern machen die mehrjährigen Kulturen natürlich am meisten Spass, weil sie auf Dauer am wenigsten Arbeit machen. Wenn wir einmal Aussäen und dann in den folgenden Jahren einfach weiter ernten können, ist das sicher genial.

(mehrjähriges) Bohnenkraut

Wie der Name schon verrät für die Verwendung mit Bohnen geeignet, aber auch bei anderen Hülsenfrüchten wie Erbsen und Linsen. Hilft gegen den blähenden Effekt, es kann auch ein Tee aufgesetzt werden. Gibt es auch als einjährige Variante, aber wieso den Mehraufwand auf uns nehmen?

Lavendel

Soll angeblich auch in der Küche ähnlich wie
Rosmarin verwendet werden können, ich mag Lavendel einfach nur weil er so angenehm riecht und sich meine Bienen gerne am Nektar bedienen. Sogar der Honig riecht deutlich nach Lavendel.

Liebstöckel

Auch als Maggikraut bezeichnet, gibt dieser Name schon sehr genau den Geschmack und das Einsatzgebiet dieses Krautes an. In einem ordentlichen Eintopf oder einer guten Gemüsesuppe ist dieses Kraut gut aufgehoben. Das Kraut ist mehrjährig, also einmal gepflanzt hat man mehrere Jahre Freude. Bei uns samte eine Pflanze sogar aus, wir hatten überall kleine Liebstöckel-Pflanzen, die wir leider alle mühevoll ausgerissen haben. In einem Jahr ist die Eltern-Pflanze dann aber nicht mehr wieder gekommen. Daher am Besten an zwei unterschiedlichen Stellen zwei Pflanzen halten. Den Wurzelstock kann man im Notfall teilen um eine weitere Pflanze zu erhalten.

Liebstöckel-Samen in die Erde und warten dass das Kraut wächst. Keimdauer ca. 1 Woche.
Übertreibt es beim Würzen nur nicht. Das Kraut ist sehr würz-intensiv, lieber erst einmal nur wenige Blätter einwerfen und dann langsam rantasten.

Minze

Sehr erfrischend, bei Süssspeisen ein feiner Kontrast. Kann auch für einen Tee genutzt werden. Schmeckt wahnsinnig intensiv, hätte ich nicht gedacht. Drei frische Blätter sollten für eine Tasse Tee schon reichen. (Wir hatten ein ganzes Ästchen aufgebrüht, das war uns echt zu intensiv.)
Unser Sohn hat nach meiner Erwähnung der bekannten englischen Schoko-Pfefferminz-Plättchen direkt erst einmal einen Kakao gemacht und dazu die Minzblätter gelutscht. Schmeckt gar nicht so schlecht in dieser Kombination.

Rosmarin

An Backofenkartoffeln für mich ein wahrer Genuss! (nur nicht zu viel draufgeben, schmeckt doch sehr intensiv)
Rosmarin ist mehrjährig. Ich hätte gerne eine Rosmarin-Hecke, also werde ich von unserer Pflanze ordentlich vermehren. (Wikipedia sagt die Pflanze wird bis 2 Meter hoch, schaut Euch mal die Blütenpracht an.) Sieht sicher gut aus, und meine Bienen werden es uns danken.

Schnittlauch

Kann bei vielen Salaten oder auch auf Frischkäse zur Verfeinerung genutzt werden. Besonders auf dem Brot finde ich diese Kombination sehr gut. Nach Kresse bei mir das zweitbeliebteste Kraut auf dem Brot. Selbst die Blüten sind essbar, dekorativ und liefern den Bienen noch etwas Nektar.
Ich habe mir im Supermarkt einen Topf gekauft, bevor ich selber Saatgut besorge und warten muss, ist dies günstiger gewesen und brachte sofort Erfolg in Form von Ernte für's Käsebrot.

Thymian

Zumeist bei Fleischgerichten verwendet, kann man den Thymian in der Küche einsetzen.

Waldmeister

Wächst bei uns schon seit 2010 unter unseren Brombeeren. Riecht sehr angenehm und schmeckt in Bowle. Irgendwann werden wir auch Waldmeistereis selber machen, da bin ich mir sicher. In 2020 vermisse ich die Pflanze allerdings... Entweder habe ich über den Winter den Standort verwechselt, oder der Waldmeister ist uns eingegangen.
Ich finde den Waldmeister nicht mehr wieder... Vielleicht hat auch unser Aushilfsgärtner beim Unkraut jäten etwas daneben gegriffen oder bei dem tockenen Wetter ist der Waldmeister eingegangen. Offensichtlich muss ich hier nachbessern... Schade.

einjährig

Knoblauch

Sehr einfach, eine Kultur für uns. Eine Zehe im Oktober/November in die Erde stecken, und im nächsten Spätsommer/Herbst mehrere wieder ausgraben. Sehr unempfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge.

Knoblauch zum Setzen gibt es haufenweise im Supermarkt. Hierfür bevorzugt deutschen Knoblauch nutzen!
Youtube-Video zum Knoblauchanbau: Neulich Im Garten:
Youtube-Video zum Knoblauchanbau: GartenGemüseKiosk
Youtube-Video zum Knoblauchanbau: SelfBio

Kresse

Vermutlich die einfachste Sache, die ich je gemacht habe. Kressesamen in die Erde und 1-2 Wochen warten. Nur nicht vertrocknen lassen. Sehr lecker auf Frischkäse.
In der Fernsehsendung "Nicht nachmachen" wurde mit Kresse ein Zimmer begrünt. Nass durchgespritzt und Samen verteilt... Das würde ich wirklich "nicht nachmachen"... Hieran sieht man aber wie wüchsig das Zeug ist.

Kurkuma/Ingwer

Es gab bei uns günstig Kurkuma im Rewe in Bio-Qualität, und die Dinger hatten schon leichte Austriebe. Also habe ich für 1,50€ ein Paket geholt und in die Erde gesteckt. Richtig groß ist die Ernte nicht geworden, werden wir also noch einmal angehen.
Ingwer habe ich auch gleich mitgenommen, der kostete auch keine zwei Euro. Bei uns in der Familie wird der Ingwer öfter für einen Tee genutzt.
Der Ingwer ist leider nichts geworden. Hier konnte ich die Stücke verschrumpelt wieder aus der Erde ziehen. Das versuchen wir auf jeden Fall noch einmal. Der Kurkuma ist zumindest nicht weniger geworden. Die Knolle (oder eigentlich das Rhizom) ist nicht gewachsen, aber auch nicht matschig geworden. Einfach nächstes Jahr früher in die Erde (bzw. einfach rausstellen, in der Erde ist es ja schon) und mehr Platz geben. Jetzt nur erfolgreich überwintern und nicht vertrocknen lassen.


SelfBio Youtube-Video Kurkuma, Ingwer, Chayoten, Oka, Luffa, Yakon und Süßkartoffeln
Gartenkanal Youtube-Video Kurkuma

Gartenexperimente

Zugegeben, nicht immer gehen wir den kostengünstigsten, faulen Weg... Manchmal geben wir der Neugier nach und starten das eine oder andere Experiment. Wenn alles klappt, ist dieses Experiment dann etwas, mit dem wir glänzen können. Dennoch versuchen wir, die Kosten nicht in schwindelerregende Höhen zu treiben. Entsprechend werden wir keine Bäume von irgendwelchen exotischen Pflanzen zu unbezahlbaren Preisen kaufen.

Drachenfrucht

Heisst die Frucht von einem Kaktus, die man essen kann. Sauteuer, aber unendlich viele Kerne drin... Also ab damit in die Erde. Früchte tragen diese Pflanzen erst ab 10 Jahren, ob hier bei uns werden wir hoffentlich sehen.
Sie kamen nach einiger Zeit, dann sind mir die 3mm langen Triebe aber einer nach dem anderen eingegangen. Ich vermute mal es war denen zu kalt auf der Terrasse. Wasser hatten sie eigentlich genug. Oder sie sind sogar abgesoffen?
Youtube Video Drachenfrucht aussäen

Erdnüsse

Ja, auch Erdnuss-Samen haben wir bestellt und wollen ein Experiment starten. Erdnüsse blühen und schieben ihre Blüten in die Erde, wo sich dann die Früchte entwickeln. Der Boden sollte also locker sein, und die Pflanze sollte nicht in einem zu kleinen Topf stehen, damit genügend Platz besteht, wo sich die Nüsse entwickeln können.
Samen werden in abgekochtes Wasser zum Anquellen gesteckt. Das soll die Keimung fördern. Nach zwei Tagen kommen sie dann in die Erde.
Wir hatten Erdnüsse bestellt, dann aber vergessen. Etwa ein halbes Jahr später haben wir dann die Nüsse anquellen lassen und in die Erde gesteckt. Mittlerweile sind die Samen schon schön gekeimt. Ich denke das wird etwas mit unserer eigenen Erdnuss-Ernte dieses Jahr.
Oder auch nicht: Ich hatte schöne Erdnuss-Pflanzen und habe die wegen tollem Wetter auf die Terrasse gestellt. Leider haben sich offensichtlich Ratten oder sonst etwas darüber her gemacht. Die Erdnüsse waren niedergemacht bis auf die Wurzel. Daneben standen Tomaten, Paprika und sonst etwas, alles unangetastet. Ich könnte schreien, aber zum Glück halt "nur" die Erdnüsse und der Rest lebt noch.
Die Erdnüsse schieben Knospen. Zwei kleine gelbe Blüten sind in Erdnähe zu sehen!
Ich gebe auf. Die Erdnusspflanzen sind welk geworden, obwohl wir genügend gegossen haben. Vielleicht aber auch zuviel. Da auch die Blüten eher mickrig zu bezeichnen sind, glaube ich nicht das wir hier mühelos Erdnüsse ernten könnten. Daher lasse ich das lieber sein und investiere Zeit und Geld in ein anderes Experiment.
Die Erdnussblüte ist kaum zu erkennen.

Kaffee

Ungeröstete Kaffeebohnen kann man auch in die Erde stecken. Kaffee soll eine schöne Zimmerpflanze geben... Wir werden sehen!
Nagut, der Gartengott hatte offenbar etwas dagegen. Ich hatte Kaffee- und Kakaobohnen bestellt, und irgendeinen Schrottsamen bekommen. Verdammte Asia-Billig-Anbieter, das war mir eine Lehre.
Es gibt auch Pflanzen im Angebot. Oder im Discounter gibt es auch hin und wieder Kaffeepflanzen. Dort haben wir mittlerweile eine Pflanze geholt. Diese wächst ordentlich und sieht eigentlich aus wie eine Plastikpflanze, so grün saftig leuchten die Blätter.

Kakao

Beim Stöbern haben wir Kakaobohnen entdeckt. Wir hatten welche bestellt, leider sind die Pflanzen nichts geworden... Dann halt bald noch einmal versuchen.

Maracuja / Passionsfrucht

Weil unser Sohn die nicht kannte, haben wir welche gekauft (3 Stück für 2€) und natürlich Samen in die Erde gesteckt, leider ist hier nichts draus geworden. Ich hatte vor rund 20 Jahren eine Passionsfrucht ausgesät und bereits eine kleine Rankpflanze von ca. 40 cm, welche dann aber wegen schlechter Pflege eingegangen ist. So schwer hatte ich das eigentlich nicht in Erinnerung.

Pistazien-Baum

Ich esse gerne Pistazien. Oder Pistazieneis. Richtig genial wäre selbstgemachtes Pistazieneis aus selbst gezogenen Pistazien.
Also macht man sich schlau, ob Pistazien bei uns wachsen könnten. Ja, können sie, schnell findet man auch (teure) Angebote für kleine Pflanzen. Dann kommt beim Forschen der Schreck: Pistazien sind zweihäusig. Das heisst, es gibt männliche und weibliche Pflanzen, und will man Früchte ernten (und das wollen wir natürlich) benötigt man also eine weibliche Pflanze und es muss eine männliche in der Nähe sein... Da ein männlicher Pistazienbaum nicht das ist, was jeder Nachbar im Garten hat, müssen wir uns hier um die männliche Pflanze selber kümmern. Wir brauchen also mindestens zwei Bäume. Ich habe im Versand Pistazienbäume gefunden, aber über 60€ für einen weiblichen Baum möchte ich nicht ausgeben. Von den männlichen stand dort nichts, als müsse man sich nicht darum kümmern. Denen vertraue ich nicht. Wir haben also Anfang 2020 Pistaziensamen geordert. Solche exotischen Samen kommen meistens aus Übersee und der Versand dauert einige Zeit (rund 2 Monate bei uns jetzt). Ich hatte früher bereits Pistaziensamen, welche auch gekeimt sind, dann aber leider nicht mehr richtig gepflegt wurden und eingegangen sind. Daher bin ich mir sehr sicher, dass es klappen kann wenn wir uns ordentlich kümmern.
Samen: Das Internet sagt 7-10 Jahre benötigt es, bis eigene Pistazien geerntet werden können. Wir werden berichten...

Trüffel

Das totale Gartenexperiment! Mittlerweile gibt es Trüffelbäume, welche mit einem Trüffelpilz geimpft sind. Man pflanzt also diesen Baum und lässt ihn wachsen, und hofft darauf nach 8 Jahren oder so dann Trüffel im eigenen Garten ernten zu können. Ich habe bereits um 2014 mit dieser Idee herumgesponnen, jetzt, Ende 2020, hat Schwiegermama davon mitbekommen und gesagt "Los, mach!" Die Bäumchen kosten über 35€, darum habe ich bisher gezögert. Wir werden uns Trüffel-Haselnuss-Bäumchen zulegen, so können wir "oben" auf jeden Fall ernten und dann mal schauen wie sich die Bäume "unten" entwickeln.
Achtung! Trüffel stehen unter Naturschutz und dürfen in Deutschland nicht aus dem Wald gesammelt werden! Trüffelbäume Anleitung

Vanille

Das würde mir auch noch gefallen, eigene Vanille anbauen. Ich schaue schon seit Jahren ob ich mir eine Vanille-Pflanze zulege. Teuer sind die Pflanzen nicht, und alleine als Grünpflanze machen die schon etwas her. Die Blüten müssten von Hand bestäubt werden und fermentieren der Frucht ist sicher auch nicht mal so eben gemacht, da fehlt dann die Erfahrung und gute Anleitungen.
Aber wenn wir dann wirklich eigene Vanille hätten würde die Brust vor Stolz schwellen... Das Experiment werde ich sicher irgendwann angehen.
Vanille-Pflanze bestellen

Vanille bestäuben

Stratifizieren

Manche Sämlinge müssen stratifiziert werden, um die Samenruhe zu brechen. Ohne diese Prozedur keimen sie nicht oder nur in sehr schlechten Quoten. Bei teurem Saatgut schlägt also der Schmerz in der Geldbörse meine Faulheit. Äpfel und Birnen keimen angeblich auch besser wenn sie Frost bekommen haben, aber hier kommen wir ja sehr günstig an das Saatgut, so dass ich hier einfach das Saatgut in die Erde bringe und draussen stehen lasse. Bei seltenem und teuren Saatgut allerdings wollen wir schliesslich auch Erfolge sehen, also müssen wir uns hier ein wenig mehr Mühe geben. Samen in Küchenpapier einschlagen, anfeuchten (feucht halten!) und für zwei Monate in den Kühlschrank.

alles was kreucht und fleucht (Gartentiere)

Bienen

Seit ich meine Bäume gepflanzt habe, dachte ich dass ich dann auch selber für die Bestäubung verantwortlich bin. Also: Pinsel oder Bienen. Natürlich kann man auch hoffen, dass genügend Bestäuber-Insekten in der Nähe sind. Und wenn man ein Volk hinstellt kann man nicht sicher sein dass sie an die eigenen Bäume gehen und nicht an die des Nachbarn. Auf jeden Fall wird aber die Menge der Bestäuber-Insekten in der Umgebung erhöht, und wenn meine Bienen den Nektar von den Bäumen des Nachbarn holen, ist dort weniger und die restlichen Insekten kommen dann hoffentlich zu meinen Bäumen. 2011 habe ich mir also Bienen angeschafft. Leider sind mir im Winter 2016-2017 meine beiden Völker eingegangen (bzw. der Maus zum Opfer gefallen). Und das trotz Mäuseschutz! Jetzt musste ich erst einmal wieder Klinken bei Imkern putzen, um wenigstens ein neues Völkchen zu bekommen. Und dabei war ich endlich erfolgreich! Im Frühjahr 2021 habe ich ein Wirtschaftsvolk bekommen. Es war 22 Rähmchen auf DN stark, etwas ganz anderes als die üblichen 2-3 Rähmchen Ableger. Also direkt erst einmal einen Ableger gebildet, mit nur einem Volk soll man auf keinen Fall imkern. (Natürlich hat es bei mir direkt Komplikationen gegeben, aber das kann man im
Tagebuch 2021 nachlesen)
Gelernt habe ich die Imkerei 2011 bei Pia Aumeier und Gerhard Liebig (dem "deutschen Bienenpapst"). Man kann von Liebig halten was man will (ich habe öfter das Wort Lego-Imker gehört), aber Ahnung hat der Mann definitiv, und er geht jeden Fall wissenschaftlich an. Aussagen kann er immer mit Messwerten belegen. So lief er z.B. lange abwechselnd in unterschiedlich farbigen Overalls umher, um zu zeigen ob die Farbe der Kleidung Bienen agressiv machen kann. Der Mann ist sehr unterhaltsam, auch wenn man sich nicht für Bienen interessiert.
Wir imkern auf Rähmchen im Zander-Mass und nutzen die Hohenheimer Einfachbeute (oder Liebig-Beute). Hierfür gibt es auch sogenannte Herold-Zargen ("Zarge", so nennt man die einzelnen Etagen von einer Beute), in welche längst die Zander-Rähmchen aber auch quer die Deutsch-Normal-Rähmchen passen. Auch sehr praktisch ist das die Zargen einen recht einfachen Aufbau besitzen und man diese sehr einfach selber bauen kann. Statt ca. 25-30€ pro Zarge auszugeben habe ich mir im Baumarkt Bretter für ca. 13€/Stück besorgt und dann recht einfach zehn Zargen selber gebaut, mit Zollstock, Tischkreissäge und Akkuschrauber. Voila, 100€ gespart!
Bauplan für Hohenheimer-Einfachbeute (auch Liebig-Beute genannt)
Ich habe nur die Zargen gebaut, die Kostenersparnis beim Boden war mir den Aufwand nicht wert. Geleimt habe ich nicht, einfach nur verschraubt. Kleber dünstet aus und ich wollte nicht die Ausdünstungen im Honig haben.
Auf jeden Fall solltet Ihr eine Zarge als Vorlage kaufen oder ausleihen, sonst baut man ins Blaue und weiss nicht, wie das Ziel eigentlich aussehen sollte. Bereits Rähmchen zu besitzen ist ebenfalls nicht verkehrt. Sonst passen die nachher nicht rein.
Da es im Baumarkt die erforderlichen 2cm dicken Bretter selten gibt und man eher 18 oder 22 mm bekommt, musste ich für den Selbstbau die Masse auf 18mm anpassen. Die Kisten sind dadurch aussen etwas kleiner, haben aber die gleichen Innenabmessungen (was das wichtigere ist, damit die Rähmchen ordentlich passen).
Angepasste Masse:
2* 516mm * 227mm
2* 380mm * 210mm
2* 380mm * 60mm
2* 380mm * 30mm

Ihr kauft also ein Brett Fichtenleimholz 2000*250*18mm z.B. beim jodelnden Handwerker für augenblicklich 12,70€. Hiervon 2*516mm abschneiden, vom Rest 2*380mm Stücke zuschneiden. Die restlichen ca. 20*25cm sind Brennholz, oder man verwahrt es um dann halbe Zargen zu bauen.
Die 380er Stücke schneidet ihr auf 210mm. Das hier abgeschnittene Stück ist knapp 4cm breit (je nach Dicke des Sägeblattes), das legen wir zur Seite. Die 516er Stücke sägen wir auf 227mm zurecht. Das ca. 2cm starke abgesägte Stück hiervon sägen wir auf eine 380mm Länge zurecht. Der Rest hiervon ist wieder Brennholz. Dann haben wir die großen Stücke genau nach Mass, die kleineren Blendstücke sind etwas schmaler als vorgegeben, das reicht aber noch! Wenn man exakt nach Vorschrift bauen wollte, bräuchten wir ein größeres Brett. Das halte ich aber für unnötig, wir müssten mehr Geld ausgeben und dann lohnt sich der Selbstbau gegenüber dem Bausatz fast nicht mehr.
Der Zusammenbau ist einfach auf einer ebenen Fläche getan: Die 516er Stücke umschliessen die 380*210mm und wir haben eine glatte Fläche. Von aussen kommen noch beidseitig die schmalsten Stücke als zusätzliche Auflagebretter vor die 380er Stücke. Jetzt die Teile fest verschrauben.
Den Kasten umdrehen, und dann die annähernd 4cm starken Stücke so vor die Kopfbretter verschrauben, dass die Aussparung bündig mit der Kiste abschliesst. Wieder fest verschrauben, und die Zarge ist fertig.
Auch gibt es die Zargen als Bausatz, bereits zurechtgesägt und aus der üblichen Weymouth-Kiefer. Die Kosten für einen Bausatz belaufen sich auf ca. 22€ pro Zarge.

Blühkalender von "Die Honigmacher"; sehr informative Seite über Nektar- und Pollenpflanzen

Herbstbehandlung

Die Varroa-Behandlung zum Herbst findet nach der Honigernte statt, damit der Honig nicht belastet wird. Ziel ist es, den Varroa-Bestand so weit zu reduzieren, dass das Volk im nächsten Jahr bis nach der Honigernte ohne weitere Behandlung übersteht. (Die Auflagen sagen man darf keinen Honig mehr im Jahr ernten, wenn das Volk behandelt wurde.) Wir behandeln mit Ameisensäure und dem
Liebig-Dispenser. Dazu 200ml 60% ad us. vet. Ameisensäure in den Vorratsbehälter füllen, einen Verdunstungs-Docht (eine Art Löschpapier) auf den Boden legen, Flasche aufstecken und in eine zusätzliche aufgesetzte Zarge stellen. Innerhalb von 2-3 Tagen sollte die Ameisensäure verdunstet sein. (85%ige Säure hatte besseren Erfolg, dies ist allerdings nicht mehr erlaubt) Damit die Behandlung erfolgreich ist, sollte es nicht zu kalt sein. Schliesslich soll die Säure verdunsten, und wenn es erst einmal frostig wird, klappt das nicht mehr so gut, da dann die Konzentration der Säure in der Luft zu schwach ist, weil die Säure nicht mehr schnell genug verdunstet. Um den Erfolg der Behandlung beurteilen zu können, wird der Milbenfall vor, während und auch nach der Behandlung durch unterlegen einer sogenannten Windel gemessen, die heruntergefallenen toten Milben landen auf der Windel und werden ausgezählt. Da die Bienenlarven 2 Wochen lang verdeckelt sind, können bis zu 3 Wochen nach Behandlung noch Milben von den dann schlüpfenden Bienen fallen. Ameisensäure tötet nämlich auch Milben in den Zellen und diese können dann ja erst fallen wenn der Deckel wieder auf ist. Bei zu starkem Milben-Druck kann im Winter (meist zwischen Weihnachten und Sylvester) noch einmal mit Oxalsäure-Beträufelung behandelt werden. Dies hilft nicht mehr gegen das Anpicken der Winterbienen, aber reduziert den Druck für das nächste Jahr, was dann zum nächsten Winter hilft.

Winterbehandlung

Bei der Winterbehandlung wird wenn das Volk schön eng in einer Traube sitzt (es also möglichst kalt ist) Oxalsäure auf das Volk geträufelt. Durch Körperkontakt unter den Bienen wird die Säure verteilt. Darum wird diese Art der Behandlung zumeist zwischen Weihnachten und Sylvester durchgeführt, dann ist es normalerweise so kalt das eine enge Traube gebildet wird und die Jahresernte sollte bereits lange passiert sein.
Diese Oxalbehandlung sollte nur einmal durchgeführt werden! Eine einmalige Behandlung überleben die meisten Bienen, eine zweite Behandlung überstehen viele Bienen nicht mehr. Dies würde die Volksstärke so stark reduzieren, dass das Volk nicht mehr die benötigte Temperatur im Stock aufrecht erhalten kann. Gerade im Winter sind die meisten Völker nicht oder nur kaum in Brut, so dass auch nicht genügend junge Bienen schlüpfen, um etwaige Verluste zu kompensieren.

Hühner

Hühner hätte ich gerne... Meine Eltern hatten mal drei Hühner. "Gerettet" von meinem Vater aus der Lege-Batterie. Zwar reduziert sich nach dem ersten Jahr die Legeleistung (und darum werden einjährige Hühner aus der Produktion genommen und durch jüngere ersetzt), aber wenn man damit nicht Geld verdienen muss reichen zur Not auch 2-3 Eier statt 4-5 pro Woche. Wenn man viele Eier verbraucht hält man halt ein oder zwei Hühner mehr. Ich selber würde gerne
Mechelner halten. Dies sind sehr große, ruhige Hühner die kaum auffliegen. Aber wegen unseren Hunden will meine Frau keine Hühner bei uns im Garten. Blöde das...
Auch das Argument, dass die Hühner die abfallenden Früchte vom Pflaumenbaum fressen und die aus den befallenen Früchten sich abseilenden Larven der Schädlinge (Pflaumen- und Kirschenwürmer) auffressen und damit die Folgegeneration reduzieren und wir somit mehr Früchte für uns hätten, kommt gegen ihre Argumente leider nicht an.

Igel

Igel fressen allerlei Insekten, dazu auch die gefürchteten Nacktschnecken. Wir haben mindestens 4 Igel bei uns im Garten. Um den Tieren etwas Gutes zu tun haben wir ein Schälchen als Tränke stehen, wo wir regelmässig Trinkwasser für unsere Gäste nachfüllen. Diese Schüssel wird von vielen Vögeln bei uns auch gerne als Freibad und Badeanstalt verwendet.
Hin und wieder stellt meine Frau auch mal Katzenfutter hin. Unsere Igel kommen dann ganz frech und schmatzen sich durch. Der Mensch interessiert nicht, die anderen Igel werden angefaucht.
Milch sollte man den Tieren nicht geben! Der Magen könnte zu heftig darauf reagieren, und die als gute Tat gemeinte Aktion hat den gegenteiligen Effekt und die stacheligen Helfer bekommen Durchfall und verenden womöglich an der gut gemeinten Tat.

Glühwürmchen

Glühwürmchen sind so richtige Nützlinge. Sie leben 3 Jahre als Larve im Garten, bevor sie dann flügge werden und verglühen... (Ja, wenn diese Tiere glühen ist das gewissermassen das letzte Aufbäumen und sie sterben bald). Zum einen ist es unglaublich schön, nachts im Garten diese kleinen Lichter zu sehen. Zudem fressen diese kleinen Würmchen Nacktschnecken, den Feind des Gärtners. Getreu dem Motto der Feind meines Feindes ist mein Freund, sind diese Tiere bei uns im Garten herzlich willkommen! Der grosse Feind von frischem Gemüse wird eingetauscht gegen ein gespenstisches Leuchten in den Juni/Juli-Nächten. Einfach toll!
Damit sich Leuchtkäfer bei Euch im Garten ansiedeln müsst Ihr nicht viel tun... Genau genommen solltet Ihr gar nichts tun. Faul gärtnern! Rasen mähen in der Zeit Juni/Juli ist kontraproduktiv, man sollte einen gemütlichen Stapel Totholz im Garten liegen lassen (hierüber freuen Sich auch andere Tiere wie z.B. Igel). Auch ein gemütlicher Komposthaufen soll die Leuchtkäferdamen anlocken. Wir haben gar nicht darauf hingearbeitet, dass sich bei uns Glühwürmchen ansiedeln. Sie waren einfach plötzlich da. Faul gärtnern! Jetzt sind wir glücklich und wollen diesen Nützling auch bei den Schwiegereltern ansiedeln bzw. durch ein geeignetes Umfeld anlocken. Entsprechend wird dort jetzt auch nichts getan, zumindest auf einem guten Stück nahe dem Wald.
2022 & 2023 haben wir leider keine Glühwürmchen gesehen. Hoffentlich lag dies nur an dem doofen Wetter. Zur Flugzeit war es nur am regnen. Werden wir im nächsten Jahr sehen...

Marienkäfer

Wie hilfreich diese Tierchen sind merken wir jedes Jahr an unserem Hibiskus. Ende Mai/Anfang Juni etwa haben wir immer das Problem, dass diese Büsche vor Blattläusen wimmeln. Die richtigen Nützlinge sind hier Marienkäfer. Üblicherweise kommen sie von alleine und haben innerhalb einer Woche die Blattläuse weggefressen. Da die Käfer aber wegfliegen (könnten), hatte ich einmal den Vorschlag gelesen, doch auf die Larven der Käfer zu setzen. Diese fressen genau so viele Blattläuse wie ein ausgewachsener Käfer (nämlich ca. 50 pro Tag), haben aber keine Flügel, bleiben also dort wo sie einmal sind. Also ein paar Käfer eingesammelt, in ein altes Aquarium quartiert (mit Blättern voler Blattläuse) und einfach ein paar Tage waren. Schon sieht man die Gelege der Marienkäfer unter den Blättern (üblicherweise ca 25 gelbliche, eiförmige Knubbel die auf einer Kante am Blatt kleben, siehe Bild). Dann kann man die Käfer wieder frei lassen. Kurze Zeit später hat man eine Horde Larven, die auf die Blattläuse losgelassen werden können. Das Experiment habe ich vor einigen Jahren gemacht, denke mir aber mittlerweile dass die Käfer schon dort bleiben werden, wo die Blattläuse sind und ich diese nicht zur Eiablage einsperren muss... Schliesslich ist das alles Aufwand und wir sind ja faul. Also warte ich einfach ab und beobachte die Blattlausplage und ca. eine Woche später nur noch Blattlauskadaver... Wenn man empfindliche Pflanzen hat und die Plage zu hoch ist, könnte es natürlich gefährlich für die Pflanze werden. Unser Gemüse steht aber in der Nähe der Rhododendron (auf dem sich die Larven üblicherweise überschlagen), und im Extremfall kann ich die Larven einfach umquatieren. Weniger Aufwand für mich, Freiheit für die Käfer.

Tigerschnegel

Tigerschnegel sehen auf den ersten Blick aus wie eine Weg-Nacktschnecke. Allerdings wie der Name schon sagt besitzen sie Tigerstreifen. Und sie fressen Nacktschnecken. Geniale Sache. Ich habe mich schon erkundigt, man kann tatsächlich diese Tiere auch zum auswildern kaufen, dann haben wir aber bei uns im Garten eine bereits natürlich vorkommende Population entdeckt. Also alles grün, einfach alles so lassen.

Weinbergschnecken

Weinbergschnecken fressen die Gelege der bösen Weg-Nacktschnecken, sind also eigentlich als Nützlinge anzusehen. Bei uns laufen ein paar herum, wir lassen sie gerne gewähren.

Selbstgemachtes: Rezepte & Ideen

Hier stellen wir mal vor, was wir alles so für Haus und Küche selber machen. Das sind komplette Rezepte für ganze Gerichte, oder einfach nur ein How-To für einzelne (Küchen-)Zutaten. Allem gemeinsam ist, das wir genau wissen welche Zutaten drin sind, also keine E-Nummern. Kosten sollten auch jedesmal geringer sein als das Gekaufte, und natürlich schmeckt es viel besser, da selbstgemacht.
Ob wir derzeit nur Pläne zum Selbermachen haben (also erst mal nur das Rezept gesammelt haben) oder wirklich bereits selbst gemacht haben und wir unsere Erfahrungen mitteilen können, haben wir mit angegeben.

Absinth

Noch nie gemacht, uns fehlt der Wermuth. Erst mal auf einem Mittelaltermarkt probieren gehen, nicht das wir hier Aufwand betreiben und das Zeug schmeckt uns hinterher nicht.

Video: Absinth herstellen

Brombeerkonfitüre

Saulecker! Bei diesem Thema hat meine Frau die Kernkompetenz. Sie hat den Saft ausgepresst und durch ein Sieb passiert, um die kleinen Ästchen etc. raus zu bekommen. So hat man auch keine Kernchen in der Konfitüre, was ich eigentlich gar nicht so schlimm fände.
Die "Edelmarken" nennen dies glaube ich "samtig" oder so.
Einfach mit Gelierzucker aufkochen (wir nutzen 3:1 Zucker) und in saubere(!) vorher ausgekochte Gläser füllen. Deckel drauf und durch die abkühlende Hitze wird im Glas ein Vakuum erzeugt. Anleitungen stehen üblicherweise auch auf den Zucker-Packungen, wenn Ihr Euch unsicher seid. Wirklich viel falsch machen kann man eigentlich nicht, wichtig ist nur sauber arbeiten. Allerdings habe ich auch irgendwann mal gehört, dass Frauen während der Tage besser nicht einkochen sollten, da sonst die Chance auf Schimmel höher wäre. Ob da etwas dran ist, kann ich nicht sagen.

Chili con Carme mit selbstgemachtem Chili-Pulver

Haben wir uns auch selber gemacht. Hier hat wieder unser Dörrautomat und die Kaffeemühle gute Dienste geleistet. Bis die Zutaten gut getrocknet sind dauert es ca. 2-3 Tage. Richtig trocknen bis die Zutaten knacken beim Brechen. Dann mit der Mühle kleinmahlen und in einem (Einmach-)Glas lagern.
Das Zeug war so lecker dass wir auch Chicken Nuggets damit nachgewürzt haben. Mittlerweile sind die ersten Chargen verbraucht, wir müssen Zutaten für neues Pulver besorgen. Teilweise sind sogar die Chilis aus eigener Anzucht verarbeitet. Allerdings haben wir einen so hohen Verbrauch dass wir augenblicklich mit unserer Anzucht nicht nachkommen.

Dann Hackfleisch in einer Pfanne anbraten, etwa 3 Esslöffel von dem Chilipulver dazu, die Dosen inclusive Saft in die Pfanne und erhitzen. Entweder Reis dazu machen, oder wie wir mit Späzle geniessen, schmeckt wunderbar!

Fleischwurstpfanne

Pilze, Gurken und Fleischwurst klein schnippeln, und in die Pfanne (erst die Pilze etwas anbraten, dann den Rest dazu). Schmand dazu (oder die Sahne), Becher mit dem Gurkenwasser ausspülen und in die Pfanne. Währenddesen Kartoffeln schälen und kochen und Stampfkartoffeln machen. Flüssigkeit in der Pfanne reduzieren bis es klebrig wird. Dann Stampfkartoffeln auf den Teller, darüber das Pfannengeschnetzelte und etwas von der Sosse... Schnelles Essen, ergibt 5-6 gute Portionen.
Wenn wir irgendwann selbstgemachte Gewürzgurken haben kommen natürlich diese in die Pfanne. Gerne auch selbstgeerntete Kartoffeln und gezüchtete Champignons.

Essig, selbst gemacht (Apfelessig)

Wir haben einen Apfelessig-Ansatz mit gekauften Äpfeln versucht. Versucht, weil es nicht richtig geklappt hat. Dies wird auch nicht empfohlen, da diese öfter behandelt sind und dadurch die Bakterien abgetötet werden. Das ist also recht kontraproduktiv. Am besten sind also hierfür Äpfel aus dem eigenen Garten.
Gefäß auswaschen, sterilisieren mit heißem Wasser.
Äpfel kleinschneiden, achteln reicht. Ruhig auch mit Kerngehäuse, dieses stört hier nicht. Kein Schimmel und keine fauligen Stellen kommen ins Glas.
Mit Wasser aufgießen bis alles bedeckt ist, keine Sorge es ist normal, dass die Apfelstücke zu Beginn aufschwimmen.
Mit einem sauberen Tuch abdecken, damit keine Schimmelsporen, Schmutz und Tiere hineingeraten.
An einen trockenen, dunklen Ort mit Zimmertemperatur stellen.
Mindestens alle zwei Tage umrühren oder leicht schwenken. Dies soll die Sauerstoffzufuhr erhöhen und der Schimmelbildung entgegenwirken.
Nach wenigen Tagen entsteht Schaum durch die einsetzende alkoholische Gärung. Geruchstest machen! Eine feine Essignote ist wahrnehmbar nach wenigen Tagen.
Umfüllen nach zwei bis vier Wochen. Hier variiert die Dauer bei jedem Essig. Wer Zucker verwendet, beschleunigt die alkoholische Gärung. Bereit zum umfüllen ist unser Essig, wenn die Früchte nach unten gesunken sind, der Geruch intensiv ist und sich womöglich eine Essigmutter gebildet hat.
Essig absieben bzw. von Früchten trennen (Passiertuch oder feines Sieb) und mit Mutter in ein steriles Gefäß füllen. Auf keinen Fall Zucker hinzu!
Nach insgesamt sechs bis acht Wochen ist unser Ansatz zu fertigem Apfelessig vergärt. Jetzt kann in Flaschen abgefüllt werden.
Youtube Gartenkanal: Apfelessig selber machen
Youtube natürlich selbstgemacht: Apfelessig selber machen

Fruchtleder

Fruchtleder, das ist fast schon etwas wie Form-Obst. Früchte nach belieben pürieren, auf ein Backpapier schmieren und im Backofen oder Dörrautomat trocknen lassen, fertig.
Wir hatten zunächst einmal Banane-Apfel ausprobiert. Allerdings waren unsere Bananen noch etwas grün, entsprechend hat das Ergebnis ziemlich bitter geschmeckt und war zugegebenermassen gar nicht so lecker. Irgendwann noch einmal mit fast matschigen Bananen ausprobieren, die sind ja üblicherweise süsser und dann schmeckt das Fruchtleder sicher auch besser.
Youtube: Fruchtleder

Gemüsebrühe, Pulver, selbstgemacht

Wir machen uns unser Gemüse-Brühe-Pulver ebenfalls selber. Die Zutaten kleinschneiden, mit dem Dörrautomat trocknen, dann mit der Kaffeemühle zu Pulver verarbeiten und in Einmachgläsern verwahren. Die Idee war bei Lust auf ein Süppchen Pulver in die Tasse zu kippen, heiss Wasser drauf, fertig! Also wie eine Tütensuppe. Das haben wir geschmacklich noch nicht hinbekommen, aber wir arbeiten dran. Zum Verfeinern von Suppen statt der handelsfertigen Gemüsebrühe-Pulver aber allemal geeignet!
Jetzt schmeckt es auch langsam nach Gemüsebrühe. Wir hatten zuvor das Problem, dass der Sellerie und die Chilli extrem durchschmeckten und man eine scharfe Bodensee-Suppe hatte (also man konnte den Boden sehen). Durch Süsskartoffel ist einiges an Substanz reingekommen. Wir müssen sicher an dem Rezept arbeiten, aber man kann nichts falsch machen. Zur Not einfach andere Zutaten später dazu mischen. (das unten stehende Rezept ist schon die überarbeitete Version die recht brauchbar ist)
Zutaten (bei uns bisher, Gewichtangaben natürlich vor dem Dörren):

Mittlerweile nutzen wir die Mixtur, und immer wenn wir an ein paar Zutaten kommen, machen wir diese fertig und mixen alles zusammen. Dadurch verändert sich das Verhältnis immer wieder leicht, aber mittlerweile ist die Mischung ganz gut und so wollen wir es beibehalten. Das erste Glas ist natürlich schon durch und wir haben bereits die nächsten Chargen gemacht. Diesesmal etwas schärfer geworden, vermutlich weil wir sehr großzügig mit unseren eigenen Chilis waren.

YouTube-Video zur selbstgemachten Tütensuppe bei 'Neulich im Garten'


Gewürzgurken

Leider haben wir noch nicht genügend geerntet um auch selber Gurken einzulegen. Die kleine Ernte wurde bei uns immer direkt weggegessen. Also mehr Pflanzen anbauen! Auf dem Markt werden Einlegegurken angeboten, dass empfinde ich aber irgendwie als kleinen Betrug. Wenn dann bitte von eigenen Gurken.
Selbstversorger Rigotti: Essiggurken
Gartengemüsekiosk: Salzgurken
Gartenküche: Gewürzgurken

Hähnchen mit Paprika-Zwiebel-Sahne-Sauce

Im Handel gibt es Gewürzmischungen für Zwiebel-Sahne-Hähnchen oder Paprika-Sahne-Hähnchen (26g für 0,79€). Wir haben diese irgendwann gemischt und fanden dies noch besser (Also Zwiebel-Paprika-Sauce). Auf der Zwiebel-Mischung stand über 50% Zwiebel als Zutat. Also größtenteils getrocknete und kleingeraspelte Zwiebel. Da wir gerade sowieso unseren Dörrautomat für Zwiebeln in Benutzung hatten, wollen wir dies auch einmal selber machen und schauen, ob wir das nicht besser oder wenigstens genau so gut hinbekommen.
Zutaten in dem gekauften Zwiebel-Paket sind: Zwiebeln (50,7%), Stärke, Salz, Gewürze (Knoblauch, Pfeffer, Kurkuma), Sonnenblumenöl, Würze, Kräuter
Zutaten in dem gekauften Paprika-Paket sind: Paprika (muss ich noch mal nachsehen)
Also machen wir erst einmal Zwiebeln für den Dörrautomat fertig. Bisschen Salz kommt dann dazu, Stärke damit es ein wenig andickt, etwas Knoblauch und Kurkuma und mal sehen welche Kräuter wir dazu packen. Rosmarin hätten wir hier, ich hoffe das schmeckt.
Wir werden berichten...

Joghurt

Selbstgemachter Joghurt ist seit einiger Zeit bei uns der Renner. Und der ist super einfach gemacht. Milch aufkochen, dann abkühlen lassen dass es nicht mehr zu heiss ist und man den Finger drinlassen könnte ohne sich zu verbrühen. Dann einen Joghurt zum Impfen einrühren (wir benutzen den letzen aus unserer Eigenproduktion, beim ersten Mal halt einen leckeren Naturjoghurt aus dem Supermarkt) und diese geimpfte Milch in Portionsgläser füllen. Dann kommen die Gläser über Nacht unter eine Bettdecke, damit sie schön warm bleiben. Oder noch besser: den Backofen anwärmen, Joghurt dort rein und warm stehen lassen (Backofen natürlich wieder aus, der Joghurt soll nicht garen sondern es nur schön mollig warm haben). Mittlerweile arbeite ich wirklich lieber mit dem Backofen, das klappt zuverlässiger und ist bequem nach 6 Stunden fertig. Mit der Bettdecke hatten wir öfter den Joghurt nicht ganz fest bekommen. Ist der Joghurt fest, kann dieser mit Müsli oder Marmelade verfeinert werden, oder auch pur genossen werden. Sehr lecker!
Youtube: Joghurt selber machen (das Video ist länger als das Joghurt-Machen eigentlich dauert)

Kartoffelauflauf nach Studentenrezept (aus der Microwelle)

Wir machen hin und wieder einen "Studenten-Auflauf". Dazu 3-4 Kartoffeln in eine tiefen Teller in Stücke schneiden (gerne auch ganze Kartoffeln mit Schale wenn die Kartoffeln sauber und nicht zu groß sind), 2-3 Tomaten darüber schneiden. Ein paar Tropfen Wasser dazu. Zweiten Teller umgedreht als Deckel darüber. Erst einmal für 8-10 Minuten in die Microwelle damit die Kartoffeln gar werden. Dann Käse darüber schnippeln und noch einmal 2-3 Minuten zum Überbacken in die Microwelle. Fertig! Schnelles Essen, bekommt ein 12-jähriger hin.

Kartoffelsalat

Für Kartoffelsalat gibt es sicher unzählige Rezepte. Bei uns kommen nur wenige Zutaten hinein: Die Mirakel-Whip-Gläser spüle ich immer mit etwas Gurkenwasser aus und kippe das mit in den Salat. Dadurch wird der Salat noch etwas würziger und ist nicht ganz so trocken. Bei besonderen Anlässen wie z.B. Halloween habe ich auch schon einmal rot- und blaufleischige Kartoffeln genommen. Das macht den Salat noch bunter und schmeckt etwas nussiger. Wer es etwas fruchtiger und frischer mag, kann auch noch Ananasstücke (1 kleine Dose) mit einarbeiten. Noch besser schmeckt der Salat natürlich am nächsten Tag, dann ist der Geschmack richtig durch die Kartoffeln gezogen. Bei uns schafft der Kartoffelsalat es meist nur nicht bis zum Folgetag.

Kimchi

Kimchi ist das koreanische Nationalgericht. Fermentierter Chinakohl, leicht scharf durch Chili-Schoten.

Yamtamtam
Thomas kocht
Und dann nach Rezept aus dem Video.
Yamtamtam: Kimchi
Thomas kocht: Kimchi

Kürbissuppe

Nachdem unser Sohn eine ganze Zeit lang "ihh" zu Karotten und dem leicht nach Möhre schmeckenden Hokaido sagte, war auf einmal wieder Kürbis (und besonders Kürbissuppe) der absolute Renner, als es in der Mensa seiner Schule einen Mittag Kürbissuppe gab. Bei der Frage nach seinem Wunsch für das Mittagessen landeten die üblichen Verdächtigen (Fischstäbchen, Cordon Bleu, Spiegelei) weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. Er wollte Kürbissuppe. Also auf zum Markt und dort Kürbis gekauft.
Wir machen Kürbissuppe so:
Zutaten:

Alles kleinschnibbeln, in den Topf, knapp 1 Liter Wasser dazu und etwas Gemüsebrühe (bevorzugt von
unserer selbstgemachten), für 30 Minuten kochen und dann mit dem Kartoffelstampfer durchstampfen. Am Ende die Sahne reinkippen. Etwas Schnittlauch über die Portionen schnippeln und geniessen. Wer mag kann auch gerne noch Kürbiskerne darüber streuen, oder mit kleingeschnittenem Schnittlauch garnieren.

Met (Honigwein)

Mit unseren Bienen im Garten ist das schon eine Last. Wir essen doch fast keinen Honig, wohin mit all dem klebrigen Zeug?! Zum Glück kann man den Honig auch wegtrinken, und zwar in Form von Honigwein (Met). Dazu braucht Ihr:
Oder beliebig mehr Honig und Flüssigkeit... Einfach alles zusammenkippen, Stöpsel drauf und warten! Nach 3 Monaten sollte man den schon Trinken können, aber richtig gut wird es erst wenn man Jahre wartet... Es ist halt richtiger Wein, je länger gelagert, desto gut. Statt Apfelsaft kann man auch zusätzliches Wasser nutzen, der Apfelsaft bringt aber Säure für die Hefe mit und zudem an den Trübstoffen Oberfläche an der sich die Hefe ansiedeln kann... Wer keinen trüben Apfelsaft hat, kann auch einen Löffel normales Mehl in den klaren Saft reinkippen. Mit der Zeit sinkt dies ohnehin zu Grund und man schmeckt es nicht. Es geht auch komplett nur mit Wasser und ohne Mehl.
Dieser Ansatz sollte es auf einen Alkoholgehalt um 20% bringen. Wenn nach Monaten der Honiggeschmack zu wenig ist, kann man mit etwas mehr Honig "nachwürzen". Deutlich über 20% schafft man aber nicht, die Hefe vergiftet sich irgendwann selbst...

Sauerkraut (selbst fermentiert)

Selbstgemachter Sauerkraut mussten wir auch mal vesuchen. Ich hatte einmal vor über 5 Jahren bereits versucht, selber Sauerkraut zu machen. Damals hatte ich mir sogar direkt einen Gärbehälter gekauft, bin aber gescheitert und habe es dann lange Zeit nicht mehr versucht.
Unser neuer Anlauf war mit einem Spitzkohl in einem Gurkenglas. Spitzkohl in Streifen geschnitten, durchgeknetet, Salz dazu (ca. 20g pro Kg Kohl) und mit Wasser aufgefüllt. Oben auf ein paar der Aussenblätter als Abdeckung, damit das Kraut nicht aufschwimmt und zum Beschweren ein Glasglasdeckel von kleinen Einmachgläsern drauf.
Bei diesem Versuch ist leider nach rund einer Woche irgendwas weisses oben drauf gewachsen. Die Anleitungen reden von Kahmhefe die das sein kann, für mich sieht das aber zu sehr nach Schimmel aus. Also kommt dieser Versuch ins Klo, das ist mir zu unsicher.
Ich habe also Fehlerforschung gemacht, und meine Frau meinte direkt "Da muss man spezielles Salz nehmen!" Das wusste sie noch von ihrer Oma, dass das Jod im normalen Salz schädlich ist und man nicht das normale Küchensalz nutzen sollte, wenn man fermentieren will. Das muss einem Anfänger wie mir auch gesagt werden. "Man nimmt hierzu am besten Meersalz" funktioniert bei mir nicht. Es muss schon heissen "mit normalem Salz klappt das nicht!".
Der nächste Versuch also dieses Mal mit Rotkohl und mit meinem neuen Zaubersalz... Wieder das gleiche Vorgehen, alles kleinschnibbeln, durchkneten, Zauber-Salz drauf. Mit Glasdeckeln beschweren, damit nichts hoch kommt. Dann merken dass man die üblichen Blätter nicht drauf getan hat. Egal jetzt. 2 Wochen hat der Ansatz gestanden, dann kam der Schimmel. Und dieses Mal war es eindeutig Schimmel (oder kam der Blaustich vom Rotkohl?). Ich könnte schreien.
Fehleranalyse: Im nachhinein fällt mir wieder ein, dass der Rotkohl aussen schon etwas gammelig war, also schon älter und nicht super frisch. Auch dass die vergessenen Blätter zum Abdecken am Morgen in der Küche bereits eine Schimmelschicht entwickelt hatten, kommt mir jetzt wieder in den Sinn. Also beim nächsten Versuch auf frische Zutaten achten, diese sofort verarbeiten, und wirklich den Gärtopf benutzen, oder zumindest den Schraubdeckel fest drauf (dann aber regelmässig entlüften, sonst platzt der Mist!). Ich hatte bisher das Glas nicht richtig geschlossen, weil ich das in irgendeinem Video gesehen hatte. Vorsicht: Das klappt nicht!
Wenn das endlich geklappt hat, machen wir auch mal ein
Kimchi.

Gartengemüsekiosk: Sauerkraut selber machen im Einmach-Glas
Thomas kocht: Sauerkraut im Bügel-Einmachglas
Thomas kocht: Kimchi

Tofu

Tofu soll sehr leicht selber zu machen sein. Auf Youtube gibt es zahlreiche Videos. Das machen wir sicher auch mal selber.
Youtube: Neulich im Garten macht Tofu Youtube: Meas Cucina macht Tofu

Tomatensosse

Irgendwann kommt hoffentlich der Augenblick, wo man mehr Tomaten erntet als man wegessen kann. Das ist der Augenblick wo Ihr Tomatensosse einkochen solltet.
Leider war das Tomatenjahr 2021 nicht nur bei uns das schlechteste Tomaten-Jahr seit langem. Wenig Sonne und viel Regen hat die Braunfäule gefördert. Dadurch sind bei uns von gut 30 Tomatenpflanzen alle weggegammelt, bevor die Früchte reif wurden. Die restlichen zwei Pflanzen waren natürlich auch noch eine Sorte, die uns nicht geschmeckt hat. Also ein totaler Reinfall.
2022 hatten wir nur eine handvoll Pflanzen, aber auch nur 3 Tomaten geerntet... So ein Mist, das kann so nicht stehenbleiben!
Zum Trainieren haben wir schon einmal Tomatensosse von gekauften Tomaten gemacht, um bereits ein gutes Gefühl für die eigene Tomatensosse zu bekommen. In den kommenden Jahren wollen wir die Tomatenpflanzen besser gegen den Regen und die Braunfäule schützen und dann natürlich unsere Bolognese-Sosse selber einkochen.

Wir haben über fast 5 Stunden verkocht:
Youtube SelfBio: Tomatensosse

Trockenobst

Meine Frau liebt Trockenobst, besonders Äpfel. Unser Sohn steht auf Bananenchips. Also wieder einmal unseren Dörrautomaten einsetzen: Früchte in Scheiben schneiden, einen Tag in den Dörrautomat und schon kann man die selbstgemachten Chips geniessen. Hier darauf achten, dass das Obst (besonders die Bananen) nicht zu frisch getrocknet werden. So sind die Früchte etwas süsser und weniger bitter.

Trockenpilze

Für meine Mutter als bequeme Art, Pilze jederzeit einsetzen zu können ohne vorher noch einzukaufen, haben wir Trockenpilze gemacht. Pilze in Scheiben schneiden und mit unserem Dörrautomat trocknen. Nach einem Tag sind die Pilze soweit, dass man sie in einem Einmachglas lagern kann. Beim Einsatz wurden diese zunächst für 15 Minuten in eine Schüssel Wasser geworfen, obwohl wir mittlerweile sagen einfach etwas mehr Flüssigkeit nutzen und die Trockenpilze direkt reinwerfen. Ein Unterschied ist nur schwer festzustellen. Eine ideale Möglichkeit also, wenn man selber Pilze sammelt oder selber züchtet und dann eine große Ernte nicht sofort auf einmal verwerten kann oder will. Oder auch um sich einfach zu bevorraten, und dann bei spontanem Kochwunsch nicht einkaufen zu müssen. Oder sich über Feiertage zu bevorraten.

Zitronenlimonade

Zutaten:
Zitronen auspressen, im Saft etwa 3 gehäufte Esslöffel braunen Rohrzucker auflösen, dann eiskaltes Mineralwasser dazugeben. Nach Belieben kann auch noch der Saft einer Limette dazugegeben werden. Köstlich! Unser Sohn fand dies so toll, dass er auf gekaufte Limonade verzichten wollte und direkt am nächsten Tag selber Zitronen gepresst hat. Mal sehen wie lange diese Euphorie anhält und er die Cola stehen lässt.
(Ergebnis: Nicht einen Monat hat die Euphorie gehalten. Dann hat die Faulheit gesiegt einfach nur zur Cola-Flasche zu greifen.)
Obwohl ich auch schon die Idee hatte, dann Colakraut zu besorgen und damit ebenfalls eine Limonade zu brauen. (Schaut mal hier: SelfBio macht Colalimonade mit dem Nachbarn)

Halloween-Rezepte

Halloween ist unser liebster Feiertag. Hier organisieren wir meistens einen Spiele- und Essabend mit Freunden. Zumindest bis vor Corona haben wir es so gemacht. Natürlich mit entsprechend thematisch passenden Speisezubereitungen und Spielen.

Bananen-Geister

Ganz einfach Bananen schälen und mittig quer durchschneiden, dass man sie auf die Schnittfläche stellen kann. Jetzt als Augen zwei Schoko-Perlen eindrücken und als Mund eine Schoko-Bohne. Wenn man mehr Aufwand betreiben will, kann man vorher auch noch die Bettlaken-Gespenster mit weisser Schoko-Kouvertüre glasieren.
You-Tube: Bananen-Geister
You-Tube: Bananen-Geister
You-Tube: Bananen-Geister
Youtube: Bananengeister

Blumenkohl-Gehirn

Einen Blumenkohl im Backofen, wie ein Gehirn aufgemacht. Evtl. mit Eiern als Augen. Sieht schon ziemlich ekelig aus.
You-Tube: Blumenkohl-Gehirn
You-Tube: Blumenkohl-Gehirn

Kürbis-Suppe

Natürlich darf auch unsere Kürbissuppe nicht fehlen.

Würstchen-Mumien

Mit Blätterteig Würstchen in ein Mumienkostüm wickeln. Mit Mayo Augen aufmalen und dann im Backofen aufbacken.
You-Tube: Mumien-Würstchen
You-Tube: Mumien-Würstchen

Wurstfinger, abgehackte

Würstchen aus dem Glas quer mittig durchschneiden, an den ehemaligen Enden eine Kappe abschneiden, Mandelplättchen, Mandeln oder auch Oliven als Fingernagel auflegen. Evtl. noch Fältchen einschneiden und mit Ketchup Blut simulieren.
You-Tube: Wurst-Finger
You-Tube: Würstchen-Finger

Halloween-Einkauf

unsere Einkaufsliste

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Einkaufsliste Garten.


Obstbäume.